EINE SEITE VON THEODOR FREY
SEITEN WERDEN DERZEIT ENTWICKELT !
"Frische
Milch
ergießt
sich
ins
Glas,
dann
perlt
Honig
hinein.
Einmal
umrühren
-
und
das
Wasser
läuft
im
Mund
zusammen.
Man
kann
sich
vorstellen,
wie
solch
ein
Versprechen
auf
ein
Nomadenvolk
wirkte,
das
vor
seinem
Marsch
durch
die
Wüste
mit
solch
einer
Verheißung
angespornt
wurde.
Vor
dem
Exodus
aus
Ägypten,
bei
der
Berufung
des
Mose,
spricht
Gott
im
brennenden
Dornbusch
davon,
dass
er
die
Israeliten
hinausführen
will
"in
ein
gutes
und
weites
Land,
in
ein
Land,
darin
Milch
und
Honig
fließt"
(2.
Mose
3,8).
Das
bedeutete
für
die
Menschen
damals
aber
etwas
anderes
als
die
weiße
Milchflasche
oder
der
goldene
Honig
im
Supermarktregal.
Sie
verbanden
damit
Wälder
und
Grasland,
eine
Landschaft,
in
der
üppige
Gräser
und
Blumen
die
Bienen
anlockten.
Milch
war
ein
Lebensmittel,
das
in
allen
Jahreszeiten
verfügbar
war;
Honig
verdarb
zudem
nicht.
Wer
die
kargen
Landschaften
Israels
anschaut,
stellt
freilich
fest,
dass
die
Vision
von
der
Wald-
und
Wiesenlandschaft
recht
vollmundig
war.
Heute
wirkt
die
Redewendung
von
Milch
und
Honig
oft
wie
die
Beschreibung einer Utopie."
Quelle: Stuttgarter Zeitung
Seit
1986
zeigt
der
Museumsverein
auf
einer
Ausstellungsfläche
von
rund
820
m2
im
ehemaligen
Schulgebäude
seine
lokalgeschichtliche
Sammlung.
Durch
den
Bau
des
Museumsstadels
1998,
in
dem
vorwiegend
Ausstellungsstücke
zur
Land-
und
Forstwirtschaft
untergebracht
sind,
wurde
das
Museum
erheblich
vergrößert.
Überörtlich
bedeutend
sind
eine
Dokumentation
zur
Uhrmacherfamilie
Barensteiner,
auch
Barnsteiner,
die
1647/1837
im
Gemeindeteil
Kirchthal
ansässig
war,
und
ein
Kirchturmuhrwerk
des
18.
Jh.
aus
ihrer
Werkstatt.
Die
1994
durch
Zufall
wiederentdeckten
ehemaligen
Kirchenfenster
der
nazarenischen
Schule,
die
1889/1942
im
Chor
der
Seeger
Pfarrkirche
St.
Ulrich
eingebaut
waren,
sind
aus
meiner
Sicht
von besonderer Bedeutung.
Heimatmuseen als Partner der Heimatpflege
Heimatmuseen
stellen
heute
nicht
nur
eine
wesentliche
Bereicherung
des
regionalen
oder
lokalen
Kulturlebens
dar,
sondern
ergänzen
mit
ihren
oft
qualitätsvollen,
ja
einzigartigen
Beständen
sehr
häufig
die
staatlichen
Museen
und
Sammlungen
und
runden
mit
ihren
Leihgaben
themenbezogene Ausstellungen großen Stils ab.
Mit
ihrem
ausgeprägten
lokalen
oder
regionalen
Bezug
sind
die
Heimatmuseen
schließlich
die
erste
Anlaufstelle
für
all
jene,
die
etwas
über
die
Geschichte
und
Kultur
ihrer
Heimat,
ihres
momentanen
Wohnortes
oder
ihres
Urlaubsortes
wissen
wollen.
Gleiches
gilt
für
die
Erwachsenenbildung
und
die
Schulen:
Fast
jedes
dieser
Museen
verfügt
zumindest
über
eine
mehr
oder
weniger
umfangreiche
orts-
oder
regionalgeschichtliche
Abteilung,
die
sowohl
die
historische
Bildungsarbeit
erleichtert
als
auch
den
Schulunterricht
ideal
ergänzt.
Die
Heimatmuseen
modernen
Zuschnitts
gehören
somit
zu
den
wichtigsten
Partnern,
Stützen
und
Informationsträgern
der Heimatpflege in Stadt und Land.
HEIMAT-
MUSEUM
WO MILCH & HONIG FLIEßT
Auszüge aus den Aufzeichnungen von Josef Krehut in der Gemeindechronik von Pia Böck
Seit
1829
wurden
im
Allgäu
die
holländischen
Weichkäsesorten
erzeugt
und
von
Karl
Hirnbein
aus
Lindenberg
im
süddeutschen
Raum
vermarktet.
Zu
diesem
Zweck
errichtete
er
in
Ulm
eine
Art
Zentrale,
von
wo
aus
er
Käse
und
Schmalz
mit
Frachtern
in
alle
Himmelsrichtungen
schickte.
Hirnbein
führte außerdem die schon lange aufgegebene
Alpwirtschaft
wieder ein.
Ein
Pionier
der
Käseerzeugung
war
in
unserer
Gegend
der
Bauer
Berkmiller
aus
der
Zeller
Schweinegg.
Er
war
gebürtiger
Schweizer
und
betrieb
die
erste
Hauskäserei
im
Füssener
Land
und
wurde Lehrmeister seiner Umgebung. Er käste bereits in den Jahren 1850 - 1860.
Der
erste
Hauskäser
in
Seeg
war
der
Rößlewirt
Ulrich
Krösser.
Er
betrieb
eine
Käserei
von
1860-
1876.
Er
hatte
20
Milchkühe
und
war
mit
Abstand
der
größte
Viehhalter
und
lieferte
Butter
und
Käse
in
größeren Mengen bis nach Köln.
Der
Viehbestand
muß
zu
jener
Zeit
schon
derart
zugenommen
haben,
daß
die
erzeugte
Milch
nicht
mehr
in
einer
Hauskäserei
verarbeitet
werden
konnte.
So
haben
sich
in
Seeg
1891
,
in
anderen
Weilern
bis
zu
zehn
Jahren
früher,
die
Bauern
zu
einer
Genossenschaft
zusammengeschlossen
und
begannen
im
gleichen
Jahr
mit
dem
Bau
einer
eigenen
Käsküche.
1893
übernahm
Peter
Hartmann
die
neue
Sennerei
und
führte
sie
bis
zu
seinem
Tode
im
Jahr
1901.
Seine
Ehefrau
führte
dann
die
Käsküche
bis
zum
Jahre
1922
weiter.
Unter
Albert
Wahl
erfolgte
die
rechtzeitige
Umstellung
von
der
Weichkäseerzeugung
auf
die
Erzeugung
des
Emmentaler-Käses.
Im
Herbst
des
Jahres
1938
vergrößerte
die
Sennereigenossenschaft
ihr
Gebäude,
um
Raum
für
den
Reifungsprozeß
des
Hartkäses
zu
gewinnen.
Nach
der
Währungsreform
im
Jahre
1948
stieg
von
Jahr
zu
Jahr
die
Milchanlieferung.
Wie
der
seinerzeitige
Käsermeister
Lingg
erklärte,
drängte
die
Entwicklung
in
der
Milchwirtschaft
zu
einer
Änderung.
Er
war
deshalb
keineswegs
von
der
Errichtung
der
Großmilchwerke
überrascht
worden.
Aber
alle
Meisterkäser
verfolgten
die
Entwicklung
mit
einem
lachenden
und
einem
weinenden
Auge.
Die
Großmilchwerke
würden
nun
auch
für
die
Käser
eine
geregelte
Arbeits-
und
Freizeit
bringen,
die
sie
bisher
nicht
hatten.
Die
Einbußen
der
Käser
sind
aber
auf
der
anderen
Seite
nicht
klein.
Wenn
auch
jeder
Käsermeister
in
dem
neuen
Milchwerk
seinen
Arbeitsplatz
gesichert
hat,
so
empfindet
er
die
Umstellung
doch
als
eine
Zurückstufung
vom
Meister
zum
Facharbeiter.
Jeder
Käsermeister
hatte
seinen
begründeten
Stolz,
wenn
er
seinem
Arbeitgeber
Markenware lieferte und ließ es nicht an Ehrgeiz fehlen.
Das
Sennereigebäude,
die
Käsküche,
zählte
zu
den
markanten
Gebäuden
des
Ortes,
trotzdem
es
meistens
nur
sehr
leicht
gebaut
war.
Es
hatte
in
der
Regel
im
Erdgeschoß
die
Fertigungsräume
und
im
Obergeschoß
die
Wohnungen
für
den
Meisterkäser
und
den
Untersenn.
Bald
hatte
es
neben
der
Kirche
und
Schule
einen
führenden
Platz
im
Ortsbild
und
-leben.
Hier
wurden
morgens
und
abends
die
Dorfneuigkeiten
ausgetauscht,
wenn
die
Milch
angeliefert
und
von
den
Verbrauchern
geholt
wurde.
An
den
Türen
der
Käsküchen
wurden
Bekanntmachungen
und
Einladungen
angebracht.
Eine schnellere Bekanntmachung gab es durch viele Jahrzehnte hindurch nicht.
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
wurde
von
Jahr
zu
Jahr
der
in
die
Sennereien
fließende
Milchstrom
größer.
Die
Böden
konnten
mit
Kunstdünger
zusätzlich
wieder
saniert
werden.
Die
Zeit
der
Pferde
war
vorbei.
Überall
wurden
sie
von
den
Traktoren
verdrängt.
In
die
leeren
Roßställe
kamen
Milchkühe
und
lieferten
mehr
Milch.
Kleine
Landwirtschaften
gaben
auf,
andere
stockten
durch
Kauf
oder
Zupachtung
auf.
Das
Ende
der
Sennereien
war
etwa
vor
1970
gekommen.
An
ihre
Stelle
traten
die
Großmilchwerke,
die
in
Tankwagen
die
Milch
beim
Hof
abholen.
Aber
mit
den
Sennereien
ging
ein
Stück echter „Dorfromantik“ verloren, die nicht einmal 100 Jahre gedauert hatte.
Milchwirtschaft in Seeg
Starke Käser . . .
(rechts. Weichkäsermeister
Magnus Frey)
FLACHS & LEINEN
DAS BLAUE LAND ?
Auf
Peter
Dörfler
(Allgäu-Triologie)
geht
die
Aussage
vom
blauen
Land
zurück.
Die
Farbe
Blau
bezieht
sich
auf
den
Anbau
der
blau
blühenden
Flachspflanze.
Es
lässt
sich
jedoch
nach
der
Quellenlage
nicht
ausreichend
belegen,
welche
wirtschaftliche
Bedeutung
der
Flachsanbau
und
die
Leinenweberei
im
Allgäu
hatte.
In
der
ersten
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts
war
-
regional
unterschiedlich
-
noch
ein
großer
Teil
der
Landwirtschaft
Ackerbau
(Hafer,
Weizen,
Roggen,
Gerste).
Auch
der
Anbau
von
Hülsenfrüchten
und
Kartoffeln
zum
Eigenbedarf
erfolgte
in
den
Gärten.
Flachs
wurde
vor
allem
angebaut
um
das
Leinen
für
das
„Häs“
(Kleidung)
und
auch
Öl
für
die
Lampen
und
Schmiermittel
herstellen
zu
können.
Zwar
kam
schon
um
1800
der
erste
Schweizer
Emmentaler
nach
Deutschland
und
mit
ihm
auch
die
„Kunst
der
Käseherstellung“.
Mitte
des
18.
Jahrhunderts
aber
war
die
Milch-
und
Käsewirtschaft
noch
nicht
dominierend,
vielmehr
bildete
der
Getreideanbau,
die
Viehwirtschaft
(Zucht
des
Allgäuer
Braunviehs),
die
Milchproduktion
(Enstehung
der
Molkereien)
und
der
Anbau
von
Flachs
ein
„buntes“
Allgäu.
Die
meisten
Bauern
hatten
nur
wenige
Kühe,
häufig
noch
Schweine und Hühner.
Die
1873
erschienene
Darstellung
„Das
Landvolk
des
Allgäus
in
seinem
Thun
und
Treiben“
des
Pfarrers
und
Reichstagsabgeordneten
Joseph
Schelbert
(*
1834
bei
Sonthofen)
weist
darauf
hin,
dass
in
der
Zeit
vor
der
Blüte
der
Milchwirtschaft
der
Anbau
von
Korn
eine
große
Bedeutung
hatte.
Für
die
damals
ärmere
Bevölkerung
war
der
Flachsanbau
und
die
Leinenweberei
eher
ein
Nebenerwerb.
(Quelle: Wikipedia)
In
den
Wintermonaten
wurde
Garn
gesponnen
und
aus
diesem
entstand
an
den
Webstühlen
das
begehrte
Leinen,
das
auf
den
Märkten,
zum
Beispiel
in
Immenstadt,
auf
Qualität
geprüft
und
in
alle
Welt
verkauft
wurde.
Insoweit
spielte
die
Leinenherstellung
vielleicht
nicht
die
so
oft
erwähnte
herausragende,
aber
doch
eine
wirtschaftlich
nicht
zu
unterschätzende
Rolle.
Als
mit
dem
Aufkommen
der
Baumwolle
(etwa
1830)
auch
diese
Erwerbsquelle
wegfiel,
war
der
Druck
für
die
Familien
mit
ihren
vielen
Kindern
groß,
sich
andere
Einnahmequellen
zu
erschließen oder sogar das Glück in der „Neuen Welt“ zu suchen.
Die
meisten
aus
dem
Seeger
Land
verließen
ihre
Heimat
zwischen
1860
und
1890.
Es
war
weniger
das
Abenteuer,
als
vielmehr
der
Hunger
und
bittere
Not,
die
die
Menschen
zu
diesem
unwiderruflichen
Schritt
drängte.
Da
die
Landwirtschaft
in
der
bergigen
Landschaft
nicht
sehr
ergiebig
war,
wurde
ca.
bis
zur
Mitte
des
19.
Jahrhunderts
Flachs
(=
Lein)
angebaut
und
in
Webstuben
oder
-keller
weiter
verarbeitet.
Verdrängt
wurde
das
Leinen
im
19.
Jahrhundert
von
der
billigeren
Baumwolle.
Erst
Karl
Hirnbein
und
Johann
Althaus
war
es
durch
die
Umstellung
auf
Milchwirtschaft
und
deren
erfolgreichen
Vermarktung
gelungen,
dass
die
Bauern
auch
mit
der
Milchwirtschaft
Geld
verdienen
konnten.
Auch
ging
im
19.
Jahrhundert
die
Kindersterblichkeit
erheblich
zurück,
so
dass
die
Nachkommen
kaum
Aussichten
eine
gesicherte
Existenz
aufzubauen.
Ein
Ausweg
war
auch
in
diesen
Fällen
die
Auswanderung
in
das
„gelobte
Land“.
Welche
Schicksale
damit
verbunden
waren,
zeigt
sich
zum
Beispiel
an
der
Familie
Günther
(Dederles/Seeweiler),
die
bei
der
Überquerung
des
Altantik
im
Jahre
1865
beim
Untergang
des
Schiffes
ihr
Leben
verloren.
Weitere
Auswanderungen
erfolgten
nach
dem
1.
Weltkrieg
und
in
den
Inflationsjahren.
Es
wäre
interessant
zu erfahren, welche Schicksale die Seeger in der Neuen Welt erfahren haben.
IMPULS
AUSWANDERER
FLACHS & LEINEN
DAS BLAUE LAND ?
IMPULS
AUSWANDERER
IMPULS
SEEGER FRAUEN BEIM BRECHEN DES FLACHSES
MOOS & WASEN
DAS MOOSLAND ?
Wasenstechen
Sind Moose nur unnütze Feuchtgebiete? So wurden sie lange gesehen und
immer mehr Flächen in landwirtschaftlich nutzbare Grünflächen
umgewandelt. Dazu mussten die Moose entwässert werden. Dies geschah
mit Hilfe von Entwässerungskanälen (Drainagen) durch die das Wasser
abgeleitet wurde. Noch in den Nachkriegsjahren wurden auch im
Kirchthaler Filz Wasen gestochen. Wasen waren ein billigeres Brennmaterial
als Holz oder Kohle.
Heute wird immer mehr erkannt, welchen Beitrag die Moore zur
Bewahrung unserer Umwelt darstellen, z. B. als CO
2
-
(Kohlendioxid)-
Speicher, als Wasserspeicher und als Schutzgebiete für Pflanzen und
Insekten und nichtzuletzt als ästhetischer Beitrag für unsere Sinne.
Der
Adler
war
der
vornehmere
Teil
des
ehemaligen
Reichs-
und
Meierhofs,
weil
hier
der
Wohnsitz
des
Meierherrn
war
und
bis
zum
Bau
des
Amperhauses
Nr.
1
auch
der
Sitz
des
Amtmanns.
Im
alten
Kataster
sind
neben
dem
Hauptgebäude
noch
das
Brauereigebäude
mit
Keller,
Stadel, Stall, Küferei, das Torfmagazin und Dienstbotenwohnungen eingetragen.
Seit 1424 sind die Inhaber dieses bischöflichen Herrenguts bekannt: ein "Haintz Frölich hat
zusätzlich
ein
Jauchert
Acker
empfangen"
(als
Lehen);
seit
1510
hatte
es
Hans
Frölich
inne,
der
1529
dafür
Daffern
geld
(Taferngeld)
entrichtete.
1544
heiratete
Hans
Herkomer
aus
Rückholz,
der
Ururgroßvater
des
Füssener
Baumeisters
,
die
Tochter
Barbara
des
Bäckers
und
Tafernwirts
Hans
Frelich
aus
Seeg.
Herkomer
war
nun
der
Adlerwirt
und
erwarb
bald
ein
weiteres
halbes
Herrengut
dazu.
1592
übernahm
sein
Sohn
Peter
Herkomer
das
Gut.
Schon
1596
verkaufte
er,
da
er
kein
weiteres
Darlehen
auftreiben
konnte,
an
seinen
Vetter
gleichen
Namens
aus
Rückholz
ein
Gut,
"Maierhof
genannt".
Danach
scheint
er
auf
seinem
anderen
Gut,
der
Kreuzwirtschaft,
gelebt
zu
haben.
Sein
Sohn
Christof
war
der
Vater
von
Balthus
Herkomer,
der
1629
heiratete
und
nach
dem
Brand
von
1635
nach
Sameister
zog
und
dessen
Sohn
der
Baumeister
Herkomer
war,
der
die
Pläne
zum
Umbau
der
Seeger Kirche fertigte.
Auf
dem
Anwesen
waren
auch
Eugen
Gabler
(Aschau-Murnau)
und
Antonie
Rauschmann
(Nesselwang)
ansässig.
Sie
verkauften
die
Brauerei
1908
an
die
Aktienbrauerei
Kaufbeuren.
Nach einer Renovierung mit Einbau eines Saales kaufte sie 1919 der Metzgermeister Jörg.
Was geschieht 2019 mit dem Anwesen?
ADLERWIRT
MOHRENWIRT
Amperhaus
EISEN IM OSTALLGÄU
Aus dem „Füssener Blatt“ in unseliger Zeit (vom 15. Januar 1944)
Der hl. Magnus findet am Säuling Eisenerz
(Aus der Magnuslegende, St. Gallen, Stiftsbibliothek, cod. 602 um 1451)
Die vorwiegend unter den Herrn von Hohenegg und den Äbten von St.
Mang sowie vom Kloster Steingaden betriebenen Gruben und
Eisenschmelzen waren keine großen Bergwerke bzw. Hüttenwerke. Das
gebrochene Erz wurde an Ort und Stelle verhüttet. Die dazu
notwendige Holzkohle wurde aus den Wäldern der Umgebung bezogen.
Namen wie Zunderkopf deuten auf die einstigen Standorte der
Kohlenmeiler hin. Flurnamen wie Arzgraben oder Erzgraben. . .sind
Relikte des einstigen Bergbaues.
Die Inhaber des Bergregals vergaben das Schürfrecht an eigenlehner,
die ihrerseits das Erz an die Schmelzen verkauften. In der Füssener
Gegend profitierten um 1750 noch 12 Hammerwerke vom Bergbau.
Quelle: Ostallgäu - Einst und Jetzt - 1984
„Lipp wurde am 12.11.1590 Bürger in Frankfurt. . . . Sicher ist, daß er vor dem 15.5.1595 die halbe
Druckerei von Johann Feyerabend mit einer Presse gekauft hat. Hinter diesem Kauf stand der Wunsch der
kath. Geistlichkeit, in einem Zinshaus des Bartholomäusstifts eine Druckerei einzurichten. . . .Im März 1598
kam Lipp in Haft, weil er ohne Genehmigung des Rates ein Buch des Bücherkommissars Valentin Leucht,
Stiftsprediger an St. Bartholomäus, gedruckt hatte. . . . Im Mai 1598 zog Lipp nach Mainz, nachdem ihm
Kaiser Rudolf II. am 27.4.1598 ein Privileg zum Druck des Regensburger Reichstagsabschieds erteilt hatte.
. . .. In Mainz richtete Lipp seine Druckerei. . . am Flachsmarkt ein; der erste Druck erschien 1598. Am
30.6.1601 (Tag der Vereidigung) wurde Lipp Mainzer Bürger. . . . Als Lipp 1623 ohne Nachkommen starb,
kaufte Meres (Mörs) die Mainzer Druckerei von den Erben. . . . Lipp kam in Mainz zu Wohlstand. Er war
Mitglied der Krämerzunft und wurde 1618 in den Stadtrat gewählt.“
Auszug aus: Richter, Günter, "Lipp, Balthasar" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 647 f. [online version];
URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119745097.html#ndbcontent
1952 und 1953 machte Theodor Heuss, der erste Präsident
der Bundesrepublik Deutschland Urlaub am Schwaltenweiher.
Dazu wurde die Straße nach Schwalten verbreitert und geteert.
DORFGESCHICHTE(N)
Das Standardwerk über Seeg ist bis heute ist die Chronik von Pia Böck - „Seeg , wie es war -
wie es ist“ aus dem Jahre 1989. Es fußt auch auf der von ihrem Vater, Pius Böck, verfassten
Schrift „Seeg, das kleine Bistum im Allgäu“. 1930 hat Marcus Singer ein Allgäuer Heimatbuch
für Schule und Haus unter dem Titel: „Seeg und Umgebung in Geschichte und Sage“
herausgegeben. Er erwähnt im Quellennachweis von Dr. E. H. von Ried, München die
Publikatio1n: „Beiträge zur Geschichte der Pfarrei Seeg“.
Über die Zeit von 1933 bis 1945 gibt es von Seeg in der Chronik von
Pia Böck nur spärliche Hinweise. Wäre das nicht gerade heute (2019)
ein lohnendes Erkundungsfeld?
Ein Beispiel für die Befindlichkeiten um 1930 ist das Schlußwort im
Heimatbuch von Marcus Singer. Ein aufschlußreiches, erschreckendes
Zeugnis seiner Zeit.
1959 Abriss des Feuerwehrhauses und Erstellung des Rathauses (1961).
Es ist kein Bau, der dem Dorf etwas Sehenswertes hinzugefügt hat.
Schade, aber wohl auch der Nachkriegszeit geschuldet.
Theodor Rinderle
Bürgermeister
Hans Gassner
Malermeister
2009 stattete Horst Köhler, der neunte Präsident der Bundesrepublik
Deutschland mit seiner Frau der Gemeinde Seeg und Irene und
Theodor Waigel einen Besuch ab. Er eröffnete den Theodor Waigel
Weg, der durch den Dorfanger führt.
VERBLENDUNG
Wer hätte 1939 gedacht . . .
Von der großen Gotteswaage . . .
Wenn wir nicht siegen . . .
Die Leidenschaften übertönen
die Vernunft
. . .
Sonst ist das Leben nicht
mehr lebenswert . . .
Die Seelenkraft und
Seelentiefe des Führers . . .
1939
Magnus„Mang“ Frey, Weichkäsermeister und
Kaufmann, geboren am 21. Juli.1910 in Birkland (heute:
Gemeinde Peiting) geboren, starb am 18. Januar 1984
in Seeg an einem Herzinfarkt.
Magdalena „Leni“ Frey, Meisterin im
Modistenhandwerk und Kauffrau,
*18. Februar 1912 in Seeg -
† 12. August 2004 in Seeg
Rosmarie Landerer, geb. Frey
*16. Januar 1949 in Seeg,
Einzelhandelskauffrau
Der kleine Ladenanbau warb noch mit dem Begriff
„Kolonialwaren“.Angeboten wurden jedoch alle
Grundnahrungsmittel, unabhängig vom Herkunftsland, daneben
auch Seife, Waschmittel, Kurzwaren, Stoffe, Schreibwaren,
Kopfbedeckungen, Unterwäsche, Wolle, ja auch Kohlen jeglicher Art.
Er entsprach kaum dem Tante-Emma-Laden sondern war eher der
„Harrods“ (Bekanntestes Kaufhaus in London) von Seeg, wo es fast
alles gab.
Einmalig ist auch, dass zwei Großhändler, sowohl SPAR als auch
EDEKA, das Geschäft belieferten.
Im Namen Edeka war ursprünglich noch der Begriff „Kolonialwaren“
enthalten (Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im
Halleschen Torbezirk zu Berlin – kurz E. d. K.).