KAPELLENWEGE IM SEEGER LAND
PLAN DER KAPELLEN UND KREUZE IM SEEGER LAND
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KAPELLENWEGE IM SEEGER LAND
PLAN DES INNEREN WEGES
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ST. ROCHUS -PESTFRIEDHOF
Osterwiesen - südöstlich von Albatsried
Rochuskapelle im Pestfriedhof,
Im Friedhofsgelände hängt die größte
Stahlglocke des Seeger Geläutes aus dem
Jahr 1920.
errichtet 1647
Kleiner Saalbau mit Halbrundapsis
und offenem Dachreiter mit Spitzhelm
Albatsried - Osterwiesen
Rochuskapelle im Pestfriedhof, 1647
Albatsried - Osterwiesen
Rochuskapelle im Pestfriedhof, 1647
ST. ROCHUS -PESTFRIEDHOF
Die Tafel am Pestfriedhof zeigt folgenden Text:
"Denkmahl!
Für
diejenigen
welche
in
den
Jahren
1627
u.
1628
u.
1635:
an
der
vergiftete
Seuche
der
schrecklichen
Pest
ihren
Tod
fanden
in
der
Pfarrey
Seeg,
wo
in
Jahren
1627 u. 1628:
die
schreckliche
Seuche
750
Persohnen
hin
wegraffte
und
1635
raffte
die
schreckliche
Seuche
über
300
dahin,
diese
alle
Ruhen
auf
diesem
Gottesacker
hir,
ihre
Asche
ruhe
im
Frieden . RIP”
Votivbild mit alter
Ansicht von Seeg
renoviert von
Otto Kobel zur
Erinnerung an die
Pestepedemien
1627/28 und 1635
Altarbild
mit
Darstellung
des
Hl.
Rochus,
dem
Schutzpatron
der
Pestkranken.
Er
zeigt
auf
die
Beule
am
Oberschenkel.
Als
Rochus
selbst
geheilt war, setzte er sich für die Erkrankten ein.
Albatsried - Osterwiesen
Rochuskapelle im Pestfriedhof, 1647
ST. ROCHUS -PESTFRIEDHOF
Um das Jahr 2020 einordnen zu können, ist es erhellend sich an die Zeiten vor 400
Jahren, dem 30-jährigen Krieg, zu erinnern. Dazu schreibt Pia Böck in ihrer Seeger
Chronik (S. 156 ff.)
Von
den
eigentlichen
Kämpfen
dieses
Krieges,.
.
.
merkte
man
im
Allgäu
in
den
ersten
zwölf
Jahren
noch
nichts.
.
.
.
1620
überfielen
Raupen
unser
Gebiet.
Sie
fraßen
alles
kahl,
Bäume,
Wiesen
und
Gärten,
kaum
war
noch
ein
grünes
Blatt
zu
sehen.
Das
wenige,
das
noch
geerntet
werden
konnte,
wurde
zu
hohen
Preisen
verkauft.
.
.
.
1621
sollte
der
bischöfliche
Pfleger
wegen
der
"dein
Vaterland
drohenden
G'/iihr"
in
jeder
Ortsgemeinde
2
oder
3
zum
Militärdienst
Ausgehobene
auswählen.
.
.
.
1624
kam
der
Krieg
schon
näher.
Der
Propst
in
Füssen
forderte
alle
Untertanen
zum
Gehorsam
auf,
Sammelbüchsen
für
die
vom
Krieg
Betroffenen wurden öffentlich aufgestellt.
1625
hat
man
Stadtbürger
mit
dem
Schwert
hingerichtet,
weil
sie
Mitbürger
bestohlen
hatten.
Auch haben die Bauern "im Lendle angefiingen, sich atfrihrerisch zu zeigen.. . .
Am
21.
Juni
1627
hat
wiederum
"ein
schlimmer
Hagel
schweren
Schaden
getan"
im
Bereich
der
Pfarre
Seeg.
"Auch
hat
die
Pestilenz
angefangen
im
Schwabenland
zu
regieren".
Im
folgenden
Jahr
erreichte
sie
ihren
Höhepunkt,
zwischen
400
und
750
Menschen
werden
in
verschiedenen
Quellen
als
Todesopfer
angegeben.
.
.
.
Die
Pesttoten
wurden
von
eigenen
Totengräbern,
den
Gugelmännern,
nach
ihrer
Kleidung
so
genannt,
drei
Kilometer
nördlich
vom Dorf entfernt auf dem Pestfriedhof bestattet, manches Mal in Massengräbern.
Die
Pest
ist
eine
ansteckende
Krankheit,
die
durch
Kontakt
zwischen
den
Menschen
oder
zwischen
Mensch
und
Tier
übertragen
wird.
Ratten
bringen
sie
auf
ihren
Wanderungen
in
andere
Gegenden,
Flöhe
können
Zwischenträger
sein.
Hinzu
kam
der
Mangel
an
hygienischem
Wissen;
Händewaschen
und
Kleiderreinigen
erfolgte
selten
genug.
In
den
feuchten Ecken der niederen, wenig gelüfteten Räume hielt sich Ungeziefer. . . .
Am
24.
April
1634
zog
ein
großer
Haufen
Schweden
durch
Hopferau,
nahm
dort
viel
Pferde
und
Vieh
mit,
verbrannte
"quer
durch
die
Seeger
Pfarr
die
Häuser,
vertrieb
die
Leute
oder
tötete
sie'
Die
Felder
wurden
in
diesem
Jahr
nicht
mehr
bestellt,
weil
es
zu
wenig
Menschen
gab.
Die
Leute
aßen
Hunde
und
Katzen,
ab
und
zu
ein
gefallenes
Wild,
Gras
und
Kräuter,
gleich ob genießbar oder nicht. Auch diese Ernährung hatte Sterbefälle zur Folge.
[Die
Pest]
wütete
vom
Juni
bis
zum
Herbst
des
Jahres
1635.
In
Seeg
sind
wiederum
Hunderte
von Menschen dahingerafft worden. . . . Das Allgäu verlor 2/3 seiner Einwohner . . .
Der
für
Seeg
schlimmste
Tag
war
der
Himmelfahrtstag
1635
(der
allerheilige
Auffahrtstag),
"da
haben
die
Soldaten
das
Dorf
Sögg
verbrannt
mitsamt
der
Kirche
bis
auf
zwei
Häuser",
das
Amperhaus aus Stein und das Haus Nummer 2 am Südende von Seeg.
Vom
Jahr
1636
an
ging's
wieder
allmählich
aufwärts,
konnten
wenigstens
teilweise
wieder
Äcker bestellt, Häuser und Ställe notdürftig hergerichtet werden.
Albatsried - Osterwiesen
Rochuskapelle im Pestfriedhof, 1647
ST. ROCHUS -PESTFRIEDHOF
KAPELLE
im Seeger Caritasheim
Vom unteren Dorfbrunnen in
Richtung Marktoberdorf
befindet sich auf der rechten
Seite die Kapelle im
Caritasheim, die Otto Kobel im
wesentlichen ausgestaltete.
Beachtenswert ist vor allem das
Kreuzwegrelief.
Kreuzweg von Joseph Miller - 1798 -
Gschwend (Nesselwang) - Enkel
(Sohn?) von Anton Miller.
Die
Stationen
sind
wie
in
der
Pfarrkirche
St.
Ulrich
in
Dreiergruppen
angeordnet.
Die
15.
Station
stellt
die
Auffindung
des
Kreuzes
durch
die
Kaiserin Helena dar.
ST. JOSEF IN RIED
Um 1800 - Hl. Josef - Altarbilder
1736 (St. Josef, St. Anton, St.
Magnus) vom Hitzlerrieder
Maler Anton Miller
MOTTE
Seeg, den 14. 1. 2009 - Allgäuer
Zeitung
" In dem seit 1990 bestehenden
Flächennutzungsplan der
Kommune sind der Turmhügel
und das angrenzende Gelände als
Bodendenkmal ausgewiesen. Nun
soll der historische Bestand des
Geländes rechtlich gesichert und
vor möglichen unerwünschten
Veränderungen geschützt werden.
Die Erdhügelburg in Seeg gilt
unter Experten als eine der
anschaulichsten und
besterhaltenen Exemplare der
Burggattung Motte in
Deutschland."
Historische Tafel in Burk
MARIA VERMÄHLUNG
IN LOBACH
Die alte Kapelle wurde 1796 erneuert und dabei auch vergrößert. Der Altar von
Steinheibl, die Holzfiguren der Heiligen Katharina und Dominikus, eine
Schmerzensmutter wurde aus der Vorgängerkirche übernommen.
Das Altarbild zeigt die Vermählung von Maria und Josef
und stammt von Otto Kobel
Das Deckenfresko zeigt
die Anbetung der Hirten
Den
historischen
Untergrund
für
„Maria
Vermählung“
ist
die
Sequenz
im
Evangelium.
Dieser
besagt,
dass
schon
vor
der
Verkündigung
durch
den
Erzengel
Gabriel
zwischen
Maria
und
Josef
eine
Verbindung
bestand,
die
später
ausdrücklich
gutgeheißen
wurde,
als
der
Engel
den
heiligen
Josef
über
seine
Stellung
zu
Maria
und
dem
Kind,
das
sie
empfangen
hatte,
unterrichtete.
1537
wurde
diese
Festfeier
durch
Paul
III.
dem
Franziskanerorden
gestattet.
Seit
dem
17.
Jahrhundert
fand
das
Fest
eine
immer
weitere
Verbreitung,
bis
dann
Benedikt
XIII.
im
Jahre
1725
die
Feier
in
der
ganzen
Kirche
gestattete.
Seit
der
Kalenderreform
im
Jahr
1913/14
ist
dieses
Fest
nicht
mehr
ein
Allgemeinfest
der
ganzen
Christenheit,
sondern
nur
noch
ein Eigenfest verschiedener Kirchen.
Carl Feckes, "So feiert dich die Kirche", Maria im Kranz ihrer Feste
LOB-ACH
Die Lob-Ach ist der aus dem Laubwald kommende Wasserlauf,
die Ach. Die Mühle wird bereits 1569 als Mahl-, Bleuel ('Mühle
bzw. Breche für Hanf oder Flachs)- und Sägemühle bezeichnet.
Die Aufnahmen entstanden im Jahr 2008
HITZLERRIED
DREIFALTIGKEITSKAPELLE
Die Kapelle wurde in heutiger
Gestalt 1750 erbaut.
Altarbild
“Krönung
Marias”,
der
Kreuzweg,
zwei
Ölgemälde:
Mariä
Verkündigung
und
Kreuzigung
sowie
ein
Ölbild
St.
Georg
sind
von
Anton
Miller,
dem
Maler
aus
Hitzlerried
Aus
der
Vorgängerkirche
von
1650
stammt
laut
Inschrift
der
Altar
von
Steinheibl.
Dreifaltigkeitskapelle in Hitzlerried
Maria Vermählung in Lobach
St. Anna in Kirchthal
KIRCHTHAL
ST. ANNA
Bereits aus dem Jahr 1524 gibt es eine Mess-Stiftung zu Ehren
der Muttergottes und der Heiligen Anna, Sebastian und
Radegunde. 1696 wurde die alte Kapelle abgebrochen. 1725
wurde die Kirche zusammen mit der Pfarrkirche in Seeg
eingeweiht. „1746/47 bekam die Kirche eine zurückhaltende,
schöne Stuckdekoration mit Muschelwerk und fliegenden Putti
von JOSEPH FISCHER (1704-1771) und Fresken des
Kaufbeurer Malers JOSEF ANTON WALCH (1712-1773).“
Themen der Fresken: Tempelgang Mariens; Maria Immaculata
auf dem Paradiesbaum;
Hochaltar 1667. Heiligen Joachim und Anna mit der kleinen
Maria, unten die Kirche von Kirchthal; Im Auszug: Hl. Anna
Selbdritt;
Seitenaltäre: links hl. Sebastian, rechts Tod des hl. Franz Xaver.
Im Langhaus: Kreuz sowie Skulpturen des hl. Leonhard (Ende
15. Jahrh. und des hl. Magnus (spätes 17. Jahrh.). In einer
Nische: Figuren eines heiligen Wandels (Ende 18. Jh.): Josef,
Maria und das Jesuskind. An der Nordseite: Hl. Barbara mit
Kelch (um 1460), hl. Margarete mit dem Drachen und hI. Anna
aus dem späten 17. Jh. Im Vorzeichen: Schulterwundenheiland
im Kerker. Quelle: Kirchenführer von Seeg