Hunde- und
Gewehr-
kammer
Retirade- Toilette
(Ort des Rückzugs)
Kasse
(ehem.
Garderobe)
SPIEGELSAAL
Blaues
Kabinett
Gelbes
Zimmer
Jagd-
zimmer
Küche
Fasanen-
zimmer
Karl Albrecht & Maria Amalie
Der Grundriß zeigt ein Rechteck, das sich an
der Mitte der Ostseite konvex nach außen
schwingt und gegenüber auf der westlichen
Seite konkav einzieht. Die dynamisch
modellierte Einheit wird symetrisch im
Norden und Osten in den Räumen flankiert.
Der ganze Bau ist eingeschossig.
Blick von der Amalienburg nach Osten
Auch in diesem Bereich des Nymphenburger Parks
treten Natur und Kunst in einen spielerischen Dialog.
Hier wurde dem Divertissement („Zeitvertreib“) aller
Art gehuldigt.
Karl
wurde
in
Brüssel
als
Sohn
des
bayerischen
Kurfürsten
Maximilian
II.
Emanuel
und
dessen
zweiter
Gattin,
Therese
Kunigunde,
der
Tochter
des
polnischen
Königs
Johann
III.
Sobieski,
geboren.
Am
6.
August
1715
wurde
Karl
Albrecht
volljährig
und
damit
formell
regierungsfähig.
Vom
3.
Dezember
1715
bis
zum
24.
August
1716
unternahm
er
eine
Bildungsreise
nach
Italien
und
beteiligte
sich
1717
mit
einem
bayerischen
Truppenkontingent
am
Feldzug
gegen
die
Türken.
Bei
den
Aufenthalten
am
kaiserlichen
Hof
in
Wien
lernte
er
seine
zukünftige
Gattin
Maria
Amalia,
die
jüngere
Tochter
des
verstorbenen
Kaisers
Josephs
I.,
kennen.
Die
Vermählung
mit
Erzherzogin
Maria Amalia fand am 5. Oktober 1722 statt.
Auf
einer
mehrwöchigen
Reise
mit
seinen
Brüdern
nach
Frankreich,
auf
der
Karl
am
5.
September
1725 an der Hochzeit König Ludwigs XV. teilnahm, knüpfte er Kontakte zum französischen Hof.
Am
24.
Januar
1742
wurde
Karl
vierundvierzigjährig
einstimmig
zum
Deutschen
König
gewählt.
Zum
ersten
Mal
seit
über
dreihundert
Jahren
wurde
kein
Habsburger
zum
Kaiser
(
Karl
VII.)
gewählt.
Am
12.
Februar
1742
erfolgte
die
prunkvolle
Krönung
durch
seinen
Bruder
Clemens
August.
Karl
starb
am
20.
Januar
1745
in
der
Münchener
Residenz
an
der
Gicht.
Er
hatte
an
seinem
Todestag
kraft
kaiserlicher
Autorität
seinen
noch
nicht
18-Jährigen
Sohn
Maximilian
für
volljährig
erklärt,
wodurch
dieser
die
Thronfolge
als
Bayerischer
Kurfürst
ohne
einen
Vormund
und
Kuradministrator antreten konnte.
Karl
VII.
wurde
in
der
Theatinerkirche
zu
München
beigesetzt;
sein
Herz
wurde
getrennt
bestattet
und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.
Quelle: Wikipedia
François Cuvilliés (1695–1768)
François
Cuvilliés
kennt
keine
andere
Heimat
als
den
bayrischen
kurfürstlichen
Hof.
Mit
elf
Jahren
wird
er
von
Max
II.
Emanuel
am
Hof
aufgenommen
und
von
ihm
gefördert.
Aber
erst
unter
dem
Kurfürsten
Karl
Albrecht
wird
um
1728
sein
wahres
Talent
entdeckt.
Französisch
geschult,
fühlt
er
sich
trotzdem
nie
der
klassizistischen
Pariser
Schule
verpflichtet.
Er
führt,
immer
zusammen
mit
dem
kongenialen
Stuckateur
Johann
Baptist
Zimmermann,
schon
früh
das
höfische
Rokoko
in
München
ein,
phantasiereicher
und
anmutiger
als
die
ersten
zaghaften
Versuche
dieser
Jahre
in
Paris.
Seine
Sache
sind
die
Jagd-
und
Lustschlösser
des
Adels,
wie
das
Schloss
Falkenlust
in
Brühl
oder
die
Amalienburg
im
Schlossgarten
von
Nymphenburg,
sein
unübertroffenes
Hauptwerk.
„
»Und
jetzt
kommen
Sie,
lassen
Sie
uns
hinunter
und
die
paar
Schritte
durch
den
Park
gehen,
ich
will
Ihnen
die
Amalienburg
zeigen
….«
Am
Fuß
der
Treppe
wartete
der
Pförtner,
aber
Maria
Anna
ließ
sich
den
Schlüssel
geben
und hieß ihn dableiben. . . .
Fünf
schön
geschwungene
Stufen
führten
zu
der
Tür
des
kleinen
Gebäudes,
das
bescheiden dastand wie eine vergessene Theaterdekoration.
»Mich
freut's«,
sagte
Maria
Anna,
indem
sie
den
Schlüssel
umdrehte,
»daß
ich
es
bin,
die
Ihnen
Cuvilliés‘
schönstes
Werk
zeigt
-
ich
will
auch
ganz
stille
sein.«
Er
setzte
sich
an
das
Instrument,
die
Herzogin
blieb
am
Fenster,
vor
dem
weichen
grauen
Himmel,
dessen
Licht
alles
pastellzart
werden
ließ.
»So
ist
es
aber!«
sagte
er
und
griff
einen
sanften
Akkord,
»ich
kann
ein
wenig
bildhauern
und
ein
wenig
musizieren,
jetzt
aber
müßte
man
malen
können,
es
würde
ein
wunderbares
Bild,
nur
eine
Vase
mit
frühen
und
ganz
hellen
Rosen
sollte
noch
neben Ihnen sein.
Alles war still.
»Spielen
Sie
doch!«
sagte
sie.
.
.
.
Aber
leise
zu
klingen
begann
der
zarteste
Schimmer
von
Silber
und
Hellblau,
der
den
flachgewölbten
Spiegelsaal
füllte,
an
hundert
Facettengläsern
abglitt,
über
blanken
Estrich
tanzte,
mit
tausend
entzückenden
Verzierungen
spielte,
den
großen
venezianischen
Lüster
einschleierte
-
Lösung
des
Irdischen.
Ein
Genie
träumt
Raum
und
Farbe.
Einmal,
nur
ein
einziges
Mal
gelingt
dies,
und
nie
wieder.
Ein
Jahrhundert,
das
bezauberndste,
sammelt
sein
ganzes
Wesen
in
einem
Brennpunkt
wie
das
geschliffene
Glas
alle
Strahlen
der
ungeheuren
Sonne in einem winzigen, blendenden Punkt, ganz unfaßbar.
»Alles
in
dieser
Welt«,
antwortete
er,
»ist
Vorbereitung.
Worauf
aber?
Wenn
wir es wüßten, wären wir vielleicht nicht glücklich.«
Tonio
breitete
die
Arme,
ihm
war,
als
müsse
er
sich
festhalten,
da
die
Schwere
hier
aufgehoben
und
alles
zu
schweben,
ja
hochzuschweben
schien
wie
Blütenduft
in
einer
Silbernacht,
denn
auch
die
Figuren
über
den
Wölbungen,
Diana
und
Amphitrite,
silberten
wie
Wellen
auf
dem
mondbeglänzten
Meer.
Zu
beiden
Seiten
aber
lächelte
ein
zartes
Gelb
durch
die
Türen
herein,
auch
dies
völlig
silberüberspielt,
gleitend
auf der blanken Helle des Estrichs.
Aus
dem
kleinen,
absichtslosen
Präludium
trat,
nachdenklich
fast,
in
zögerndem
Tanzschritt
ein
Thema
hervor,
nahm
Gestalt
an,
wurde
lebensvoll
und
entschiedener,
wandte
sich
hierhin
und
dorthin,
um
stets
wieder
zu
sich
selber
zu
kommen,
ein
leises
Leuchten
spiegelte
sich
in
Variationen,
für
Augenblicke
übermütig,
dann
in
Melancholie
versinkend,
endlich
schwand
es
dahin wie Traum und Rosenduft.
So
beschreibt
Horst
Wolfram
Geissler
in
seinem
Roman
„Nymphenburg“,
die
Begegnung Bustellis mit der Amalienburg (S. 111)