BADENBURG
NÄHERUNG VOM SÜDEN
Die Badenburg wurde von Joseph Effner von 1718 bis 1722 erbaut. Es diente vor allem dazu, ein komfortables Bad genießen zu können.
SÜDANSICHT
1722 Entwurf jener Fest, die wegen des vorstehend-höchsten Beylagers zwischen Ihre Durchl. dem Chur-Printzens auß Bayrn CAROLO ALBERTO und der Durchl. MARIA AMALIA In der Chur-Bayrischen Haupt- und Residenz-Stadt München gehalten werden / Anno 1722
Freytag den 30. Wird Mittags in Nymhenburg öffentliche Tafl gehalten / der Tag mit Besehung deß Gartens / und der Lust-Häuser / daft auch mit Fasannen schüſſen zu gebracht / folgends auff dem Garten Theatro ein Pastorale gehalten / Badenburg beleichtet / und mit denen Damen alldort zu Nachts gespeiset werden. Sambſtag den 31. Mittags zu Nymhenburg öffentliche Tafl / nach solcher wird man auff das Fasannen schüssen / gegen der Nacht aber in der Stadt zu der zweyten Opera gehen.
„Trauung fand am 5. Oktober 1722 in Wien statt. . . .Die übrigen Festlichkeiten in Wien [waren] viel weniger prachtvoll als die Feste, mit denen man in München das Beilager der Jungvermählten feierte. Sie dauerten vom Einzug des Paares am 17. Oktober bis zum 4. November 1722 und verschlangen 4 Millionen Gulden. Im Mai 1727 bekam sie zur Geburt des Thronfolgers, Maximilian III. Joseph, die kurfürstliche Jagdresidenz Schloss Fürstenried „ins Kindbett geschenkt“. 1734 ehrte sie ihr Ehemann Karl Albrecht mit dem Bau der nach ihr benannten Amalienburg im Schlosspark Nymphenburg.“ Quelle: Wikipedia
ZIMMERPLAN
NORDANSICHT
Die Nordfassade wird von Leo von Klenze um 1825 verändert. Die barocken Stuckatur- und Bildhauerarbeiten von Charles Dubut wurden entfernt.
Die heutige, klassizistisch geprägte Ansicht der Badenburg kombiniert mit dem von mir kollorierten Stich aus der Barockzeit von Matthias Diesel
Der Badenburgsee Richtung Nordwesten mit dem Apolletempel von Klenze
Noblesse oblige
VOR- UND SPIELZIMMER
Um 1806 wurde für König Max I. Joseph (reg. 1799-1825) die heutige „Roth papierne Tapete“ aus China montiert. Vor einst hochrotem Grund zeigt sie einen blühenden Garten in Grün und Silber mit exotischen Insekten und Vögeln.
DECKENFRESKO FESTSAAL
Das Deckenfresko von Jacopo Amigoni (* 1682 in Neapel; † 1752 in Madrid) mit dem Thema «Der Morgen, der Frühling und das Wasser» ist eine 1986 abgeschlossene Rekonstruktion von Karl Manninger. Es ersetzt das 1943 durch Bomben zerstörte Original.
1715 wurde Amigoni bei Kurfürst Maximilian II. Emanuel angestellt Im Schloß Schleissheim stammen die Deckengemälde im Großen Saal (Zweikampf des Turnus mit dem Aeneas) und im Viktoriensaal (Dido empfängt Aeneas am Meeres-Ufer) von Amigoni.
Zum Vergleich eine Aufnahme des Originals von Jacopo Amigoni vor der Zerstörung
Jacopo Amigoni (ca. 1685–1752)
Stuckateur Charles Claude Dubut
JAHRESZEITEN IN DEN VIER RAUMRUNDUNGEN
Die Früchte symbolisieren den Herbst mit dem Sternzeichen der Waage.
Die Masken, das wärmende Feuer und das Sternzeichen des Steinbocks symbolisieren den Winter
Die Blütenpracht und das Sternzeichen des Widders symbolisieren den Frühling
Die mit der Sichel geernten Ähren und das Sternzeichen des Krebses symbolisieren den Sommer
Guillielmus de Grof 1722 Vergoldete Metallplastik eines auf einem Delphin reitenden Tritonenkindes. Triton ist ein Meeresgott der griechischen Mythologie, von dem später die mythologische Gattung der Tritonen abgeleitet wurde.
BADESAAL
EIN BAD ZUM GROßEN VERGNÜGEN DER HOFGESELLSCHAFT Immerhin 8,7 Meter lang und 6,1 Meter breit. Die Wassertiefe beträgt 1,45 Meter, noch gut zum Stehen, und ist mit holländischen Fayencen bekleidet. Eine enge Wendeltreppeführt hinunter zum Bad. Weitere Badräume sind mit Wannen ausgestattet. Wahrscheinlich ist die osmanische Badekultur ein Vorbild, denn Kurfürst Max Emanuel lernte diese bei seinen Feldzügen im kaiserlichen Heer gegen die Osmanen kennen. Auch italienische Einflüsse sind möglich.
Nicolas Bertin (1667-1736) Deckenbild im Badesaal (1719) mit sinnlichen Nymphen, dekorativen Grotesken und Kartuschen