Mit
37
Jahren
endet
nach
einem
Schauprozess
vor
dem
Volksgerichtshof
in
Berlin
Alfred
Delps
Leben
am
Galgen:
Sein
Widerstand
gegen
das
Naziregime
leitete
sich
aus
seinem
christlichen
Glauben
und
der
Hoffnung
auf
eine
neue,
soziale
Gesellschaft in Freiheit und Gerechtigkeit ab.
Vom
7.
August
1944
bis
zu
seiner
Hinrichtung
am
2.
Februar
1945
schrieb
Alfred
Delp
im
Gefängnis
in
Berlin,
trotz
gefesselter
Hände,
unzählige
Briefe
an
die
Menschen
in
seinem
Umfeld.
Sie
enthalten
Handlungsanweisungen
zum
Gerichtsprozess,
Bitten
um
Besorgungen
und
Worte
des
Trostes
und
der
Ermutigung.
Neben
den
Briefen
verfasst
Delp
spirituelle
Texte,
die
sich
tagesaktuell
mit
der
Advents-
und
Weihnachtszeit
auseinandersetzen,
sowie
prägnante
Abhandlungen
über
die
Zukunft
Deutschlands.
Sie
zeugen
von
einem
tiefen,
ruhigen
Gottvertrauen
und
dienen
bis
heute
als
Quelle
der
Inspiration
und
der Zuversicht.
IN ORDNUNG BRINGEN
Was ist zu tun?
Drei Möglichkeiten: die Ordnung Gottes verkünden und von ihrer Wiederanerkennung
alles erwarten,
den Menschen in Ordnung bringen und von seiner Gesundheit die Gesundung erwarten,
den Lebensraum in Ordnung bringen und von da einen Erfolg des Menschen erwarten.
Ich kann predigen, so viel ich will, und Menschen geschickt oder ungeschickt behandeln
und wiederaufrichten, solange der Mensch menschenunwürdig und unmenschlich leben
muß, so lange wird der Durchschnitt den Verhältnissen erliegen und weder beten noch
denken. Die Revolution des 20. Jahrhunderts braucht endlich ihr endgültiges Thema und
die Möglichkeit der Schaffung erneuter beständiger Räume des Menschen. . . . Es muß ein
eigenes, intensives Bemühen aufgewendet werden, den Menschen wieder seelisch und
geistig bodenständig zu machen. Dazu gehören:
Erziehung zur Selbständigkeit,
Verantwortung,
Urteilsfähigkeit,
Gewissensfähigkeit;
Erziehung zur Gesellung und echter Geselligkeit;
Überwindung all der unzähligen Vermassungserscheinungen;
Erziehung zur Transzendenz genauso wie zur Immanenz;
Bildung zur Sache, zum Menschen, zu Gott hin.
Dies alles hängt nämlich ineinander, und das eine geht ohne das andre nicht. Nur der
Mensch eines Minimum an geistiger Wachheit, persönlicher Lebendigkeit und sachhafter
Lebenskundigkeit wird überhaupt fähig sein, den Namen und das Wort Gottes noch einmal
zu vernehmen und die Ordnung Gottes noch einmal anzuerkennen und zu vollziehen."
"Von
großer
Bedeutung
war
für
den
Seelsorger
Mayer
immer
die
Glaubensverkündigung.
Die
Menschen
schätzten
seine
deutlichen
Worte
zu
aktuellen
Problemen
der
Zeit
auf
der
Kanzel
von
St.
Michael
und
bei
Versammlungen.
So
erkannte
er
bereits
in
den
20er
Jahren
die
Gefahr,
die
vom
Nationalsozialismus
ausging.
Auch
nach
1933
verteidigte
er
christliche
Grundsätze
und
griff
somit
die
Machthaber
direkt
an,
wohl
wissend,
dass
jedes
seiner
Worte
genau
registriert
wurde.
Stets
ging
es
ihm
um
die
Glaubensverkündigung
in
Wort
und
Tat.
So
stand
er
am
18.
Mai
1935,
als
die
Caritas-
Sammlung
verboten
wurde,
selbst
mit
der
Sammelbüchse
vor
der
St.
Michaelskirche
und
protestierte
bei
den
zuständigen
Stellen.
Im
April
1937
erfolgte
ein
Rede-
und
Predigtverbot,
am
5.
Juni
die
Verhaftung,
nachdem
er
mit
Billigung
der
Ordensoberen
weiter
gepredigt
hatte.
Dies
führte
zur
Entrüstung
unter
Münchens
Katholiken.
Am
4.
Juli
1937
stieg
Michael
Kardinal
Faulhaber
auf
die
Kanzel
von
St.
Michael,
um
in
der
Predigt
»Flammenzeichen
rauchen«
beim
Hauptkonvent
der
Männerkongregation
die
Verdienste
des
Bekenners
Mayer
zu
würdigen
und
gegen
die
Verhaftung
des
Männerapostels
zu
protestieren.
Nach
einem
Prozess
im
Juli
1937
vor
dem
Sondergericht
München
wurde
P.
Rupert
Mayer
verurteilt,
jedoch
freigelassen.
Aufgrund
weiterer
Predigttätigkeit
wurde
er
am
5.
Januar
1938
verhaftet
und
in
Landsberg
am
Lech
inhaftiert.
Durch
eine
Amnestie
kam
er
am
3.
Mai
1938
frei.
Obwohl
er
sich
auf
Weisung
seines
Provinzials
und
des
Kardinals
nun
dem
Predigtverbot
fügte,
kam
es
am
3.
November
1939
zu
einer
dritten
Verhaftung,
weil
er
sich
weigerte,
Auskunft
über
seine
Seelsorgegespräche
zu
geben.
Nachdem
sich
sein
Gesundheitszustand
im
KZ
Sachsenhausen
deutlich
verschlechterte,
stimmten
die
Machthaber,
die
aus
ihm
keinen
Märtyrer
machen
wollten,
einer
Isolation
des
Paters
im
August
1940
in
Ettal
zu,
wo
er
bis
Kriegsende
lebte.
Er
fühlte
sich
als
sei
er
»lebend
ein
Toter«.
Im
Mai
1945
kehrte
Rupert
Mayer
nach
München
zurück,
wo
sich
der
unermüdlich
Scheinende
für
den
geistigen
und
materiellen
Wiederaufbau
Münchens
einsetzte.
Diese
aufopfernde
Tätigkeit
hat
ihn
geschwächt.
An
Allerheiligen
1945
erlitt
P.
Rupert
Mayer
während
seiner
Predigt
einen
Schlaganfall
(in
der
Kreuzkapelle
von
St.
Michael)
und
verstarb
wenig
später.
Seine
letzten Worte »der Herr« bezeichneten die Mitte seines Lebens."
Quelle: http://www.erzbistum-muenchen.de/Page000327.aspx
Die
Kreuzkapelle
galt
als
der
heiligste
Raum
von
St.
Michael,
denn
sie
bewahrte
neben
anderen
kostbaren
Reliquien
ein
Holzstückchen
vom
Kreuz
Christi.
Auf
die
Verehrung
des
Kreuzes
ist
der
ganze
Raum
ausgerichtet,
was
vor
allem
im
Altarbild
des
Hans
von
Aachen
(1552
–
1615)
zum
Ausdruck
kommt.
Die
Figuren
am
Bogen
zum
Altarraum
stellen
Jesus
als
VIR
DOLORUM,
Mann
der
Schmerzen,
und
seine
Mutter
Maria
als
MATER
DOLOROSA,
schmerzhafte
Mutter,
dar.
In
den
Wandnischen
stehen
die
Figuren
der heiligen Katharina und der heiligen Barbara.
JOSEF FELDER
* 1900 Augsburg † 2000 München
Ab
1932
war
Felder
einer
der
94
sozialdemokratischen
Mitglieder
des
Reichstags,
die
1933
gegen
das
Ermächtigungsgesetz
der
Nationalsozialisten
stimmte.
Vom
15.
Oktober
1957
bis
19.
Oktober
1969
war
er
Abgeordneter
der
SPD
im Deutschen Bundestag.
Mit
Felder
starb
im
Jahre
2000
der
letzte
demokratische
Abgeordnete
des
Reichstages.
Aus
diesem
Grund
ehrte
ihn
die
Bundesrepublik
Deutschland
am
7.
November
2000
mit
einem
Staatsakt.
Am
1.
Oktober
2009
beschloss
die
Landeshauptstadt
München
die
Benennung
der
Nordumgehung
Pasing
nach
ihm.
Das
Grab
der
Familie
Felder
befindet
sich
auf
dem
Friedhof
in
München-Untermenzing.
Grabmal auf dem Waldfriedhof
LUDWIG WÖRL
1906 - 1967
FRITZ GERLICH
1883 - 1934
Letzte Ausgabe vom 8.3.1933
Buchgewerbehaus Müller & Sohn
in der Schellingstraße 39-41 in München
Im
Juli
1920
wurde
der
"Völkische
Beobachter"
des
Verlages
des
Franz
Ehers
von
der
NSDAP
für
115
000
Reichsmark
erworben.
Wegen
antisemitistischer
Hetze
wurde
das
Blatt
wiederholt
verboten.
Im
August
1921
wurde
Dietrich
Eckart,
antisemitischer
Schriftsteller
und
Mentor
Hitlers,
Hauptschriftleiter,
Alfred
Rosenberg
und
Hermann
Esser
wurden
Schriftleiter.
Seit
8.2.1923
erschien
der
"Völkische
Beobachter"
als
Tageszeitung,
was
nur
durch
private
Spenden
möglich
wurde.
Ernst
Hanfstaengl
gab
im
August
1923
ein
Darlehen
für
den
Kauf
einer
amerikanischen
Rotationsmaschine,
die
im
amerikanischen
Großformat druckte und in der Druckerei Müller & Sohn, Schellingstraße 41 zum Einsatz kam.
Auf den gleichen Druckmaschinen, ließ Fritz Gerlich
sein antinational-sozialistisches Blatt "Der gerade Weg
. Deutsche Zeitung für Wahrheit und Recht" drucken.
Beispiele der Artikelüberschriften.
Der Nationalsozialismus ist eine Pest
Deutsche! Eure Menschenrechte in Gefahr!
Hetzer, Verbrecher und Geistesverwirrte Führertum
und Presse der Hitlerbewegung)
1939
8. November 1939 (fast am 9. November!)
Attentat von Georg Elser (1903 - 1945)
"Ab
Ende
August
1939
suchte
Elser
den
Bürgerbräukeller
jeden
Abend
auf,
nahm
dort
zunächst
eine
einfache
Arbeitermahlzeit
für
60
Pfennige
zu
sich
und
wartete
eine
günstige
Gelegenheit
ab,
um
sich
unbemerkt
in
der
Besenkammer
zu
verstecken.
Dort
verharrte
er
noch
mehrere
Stunden,
bis
das
Gasthaus
abgeschlossen
wurde.
Insgesamt
30
Nächte
lang
höhlte
er
dann
in
mühevoller,
riskanter
Kleinarbeit
eine
Säule
aus,
um
die
Bombe
mit
Zeitzünder
darin
zu
deponieren.
Die
anfallenden
Späne
versteckte
er
in
einem
zusammengerollten
Teppich."
Am
8.
November
1939
explodierte
die
Bombe
exakt
zu
der
von
Elser
vorgesehenen
Zeit
um
21:20
Uhr.
Das
Attentat
misslang
jedoch,
da
Hitler
wegen
schlechten
Wetters
nicht
mit
dem
Flugzeug,
sondern
mit
der
Reichsbahn
zurück
nach
Berlin
fahren musste.
Quelle: Wikipedia
Monumentales Wandbild der Münchner Street-Art-Künstler „Won ABC“ und Loomit
Am
24.
Februar
1940
-
anläßlich
des
mißglückten
Attentats
Elsers
-
überträgt
Hitler
den Glauben an die Vorsehung und Fürsorge Gottes auf das deutsche Volk:
»Im
übrigen
glaube
ich
eines:
Es
gibt
einen
Herrgott!
[
...
]
Und
in
dieser
ganzen
Zeit
hat
die
Vorsehung
unsere
Arbeit
wieder
gesegnet.
Je
tapferer
wir
waren,
umso
mehr
kam
auch
der
Segen
der
Vorsehung...
Wenn
aber
jemand
mit
gläubigem
Herzen
sich
zu
diesem
Volk
bekennt
und
dafür
arbeitet
und
alles
einsetzt
für
dieses
Volk,
dann
kann
es
nicht
sein,
daß
die
Vorsehung
dieses
Volk
zugrunde
gehen
läßt.
Mehr
als
Wunderbares
hat
seitdem
die
Vorsehung
an
uns
getan.
Ich
kann
Sie
nur
alle
bitten:
Fassen
Sie
diesen
Glauben
als
alte
Nationalsozialisten
nur
recht
stark.
Es
kann
nicht
anders sein. Wir müssen Siegen, und wir werden daher Siegen.«
Quelle: Claus-Ekkehard Bärsch - Die politische Religion des Nationalsozialismus S. 296
Gedenktafel am Gasteiggelände
WALTER KLINGENBECK
30. März 1924 - 5.August 1943
"Wohnhaft
in
der
Amalienstraße
44
wurde
er
von
seinen
Eltern
selbstbewusst
katholisch
erzogen.
Da
schon
sein
Vater
Ludwig
Klingenbeck
in
der
Pfarrgemeinde
von
St.
Ludwig
und
als
Mesner
am
Dom
kirchlich
engagiert
war,
wurde
auch
Walter
unter
Kaplan
Georg
Handwerker
als
Mitglied
in
der
Katholischen
Jungschar
der
Pfarrei
St.
Ludwig
aktiv.
Deren
Zwangsauflösung
1936
durch
das
NS-Regime
verbitterte
ihn
sehr
und
führte
zu
intensiver
Auseinandersetzung
mit
den
Widersprüchen
zwischen
kirchlicher
Lehre
und
dem
Handeln
des
NS-Staates.
Als
Anlernschaltiiechaniker
und
leidenschaftlicher
Radiobastler
hörte
er
gemeinsam
mit
seinem
Vater
verbotenerweise
und
deshalb
heimlich Radio Vatikan und die BBC. Gemeinsam mit seinen
ebenfalls
konsequent
katholischen
Freunden
Daniel
von
Recklinghausen
und
Hans
Haberl
plante
er
den
Aufbau
eines
eigenen
Widerstandsradios
und
konstruierte
mehrere
kleine
Radiosendeanlagen.
Auch
Flugblätter
bereitete
er
vor
und
brachte
an
öffentlichen Gebäuden Victory-Zeichen (V) an.
Verraten
von
einer
Bekannten,
wurde
Walter
Klingenbeck
am
26.
Januar
1942
verhaftet
und
wegen
Vorbereitung
zum
Hochverrat,
landesverräterischer
Feindbegünstigung
und
Beihilfe
zur
Schwarzsendung
angeklagt.
Trotz
seines
jugendlichen
Alters
wurde
er
am
24.
September
1942
vom
zweiten
Senat
des
Volksgerichtshofs
zusammen
mit
seinen
beiden
Freunden
zum
Tode
verurteilt.
Als
besonders
belastend
vermerkte
das
Gericht
in
seinem
Urteil
die
religiöse
Überzeugung
der
drei
Angeklagten,
ihre
unbeugsame
katholische Haltung und ihre Treue zur Kirche.
Während
die
Todesstrafe
bei
Daniel
von
Recklinghausen
und
Hans
Haberl
nach
mehreren
Monaten
Haft
in
langjährige
Zuchthausstrafen
umgewandelt
wurde,
blieb
ein
Gnadengesuch
von
Walter
Klingenbeck
erfolglos.
Am
5.
August
1943
wurde
er
in
der
Haftanstalt
München-Stadelheim durch das Fallbeil hingerichtet."
Quelle: Kath. Pfrarramt St. Ludwig
Abschiedsmitteilung an Hans ("Jonny") Haberl
Erzbistum prüft Seligsprechung
Anlässlich des 75. Todestages von Klingenbeck feiert Weihbischof Rupert Graf zu
Stolberg am 5. August in Sankt Ludwig einen Gottesdienst. Anschließend segnet er an
dessen ehemaligen Wohnhaus in der Amalienstaße 44 eine Gedenktafel.
von links: Klaus Bäumler, *1941, Jurist, ehem. Richter am Verwaltungsgericht
München und am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Langjähriger Vorsitzender des
Bezirksausschusses Maxvorstadt sowie weitere Ehrenämter (u.a. Mitglied im
Politischen Beirat des NS-Dokumentationszentrums), Mitwirkung in historischen und
zeitgeschichtlich wirkenden Vereinigungen,
dazu zahlreiche Publikationen.
Nichte und Neffe von Walter Klingenbeck
Im
Rahmen
der
nun
beginnenden
Voruntersuchung
befasst
sich
der
zuständige
Postulator
mit
dem
Leben
Klingenbecks
und
seinem
Ruf
unter
den
Gläubigen.
Gutachter
aus
den
Bereichen
Theologie,
Archiv-
und
Geschichtswissenschaften
prüften
schriftliche
Hinterlassenschaften
aus
seinem
Umfeld.
Nach
Abschluss
der
Voruntersuchung
kann
ein
Seligsprechungsverfahren
eröffnet
werden.1949
wurde
sein
Leichnam
vom
Perlacher
Forst
auf
den
Münchner
Westfriedhof
überführt.
Nahe
St.
Ludwig erinnert ein Weg an ihn.
Quelle: Domradio
“Vor dem Widerstand nach außen
kommt der Widerstand nach innen:
gegen die eigene Unlauterkeit und Feigheit,
gegen die Lüge in der Tiefe des Herzens.
Selbstläuterung zuerst!
Für Lüge, Täuschung oder bloße Taktik ist kein Platz.
Am gefährlichsten wäre die Selbsttäuschung,
wenn man sich über die eigenen Motive
und Antriebe etwas vormacht, sich einbildet,
es ginge einem um die gemeinsame Sache,
während man in Wirklichkeit die eigene
Macht und Geltung sucht.
Herr über die feinen Leidenschaften zu werden,
scheint mir weit schwerer als die physische Eroberung der
Welt durch Waffengewalt. Ich muß mein Ich auf Null
herabsetzen.
Solange ein Mensch sich nicht freiwillig
als letztes seiner Mitgeschöpfe ansieht,
gibt es kein Heil für ihn.“
Mahatma Gandhi
Joseph Bernhart (1881-1969)
Aus „Deutungen zu Leben, Werk und Wirkung“ -Manfred Weitlauff - Ein Lebensbild S. 142
Verleumdungen
und
Demütigungen
blieben
ihm
[Joseph
Bernhart]
zwar
nicht
erspart,
und
in
seiner
Wirksamkeit
war
er
über
Jahrzehnte
erheblich
eingeschränkt;
doch
entrann
er
dem
bitteren
Schicksal
der
Verfemung,
dem
damals
kaum
einer
entging,
der
als
geweihter
Priester
den
Entschluß
zur
Heirat
faßte.
Joseph
Bernhart
vermochte
sich
jedenfalls
allmählich
und
trotz
des
Widerstands
beispielsweise
des
Münchener
Erzbischofs
Kardinal
Michael
von
Faulhaber
(1917-1952)
als
katholischen
Schriftsteller
zu
behaupten,
entsprechend
seinem
früheren
Wunsch,
„als
Schreibender
einmal
einiges
Gute
über
die
Menschen
zu
vermögen"".
Auch
hielten
ihm
viele
seiner
alten
Freunde,
geistliche
und
weltliche,
unverbrüchlich
die
Treue"';
und
durch
seine
ebenso
tiefgründigen
wie
geistvollen
Schriften,
Aufsätze,
Vorträge,
durch
die
er
auf
seine
Weise
eminent
seelsorgerlich
wirkte,
tröstend,
ermutigend,
aufrüttelnd,
geistlich-geistigen
Haltvermittelnd,
zur
Wachsamkeit
mahnend,
zumal
in
der
Notzeit
der
Gewaltherrschaft
des
Nationalsozialismus,
dessen
Unmenschlichkeit
er
mit
aller
Schärfe
diagnostizierte,
als
nicht
wenige
Kirchenhäupter
noch
auf
einen„
Brückenschlag"
vertrauten,
auch
durch
seine
stete
Bereitschaft
zum
Gespräch,
gewann
er
innerhalb
und
außerhalb
der
Kirche
neue
Freunde
hinzu,
die
(oftmals
unsichtbar)
schützend
ihre
Hand
über
ihn
hielten.
Am
Tag
vor
den
Märzwahlen
1933
-
und
wenige
Wochen
vor
dem
Einsetzen
der
Verhandlungen
über
ein
Reichskonkordat
-
wagte
er,
nicht
etwa
an
entlegener
Stelle,
sondern
in
einem
Artikel
der
„Münchner
Neuesten
Nachrichten"
(vom
5.
März
1933)
und
mit
vollem
Namen
zu
schreiben:
„Wenn
jemand
ein
Recht
hat,
den
neuen
Herolden
des
Nationalismus
die
Posaunen
vom
Munde
zu
schlagen,
so
ist
es
der
Christ,
dem
sein
Glaube
mehr
ist
als
die
Programmnummer
des
vielberufenen
positiven
Christentums
in
politischen
Plakaten
und
rhetorischen
Massenfängen.
Denn
von
Anbeginn
hat
dieser
Glaube,
diese
Kirche
das
Individuelle,
auch
das
Blut,
den
Stamm
und
die
Volkschaft
mit
der
denkbar
erhabensten
Sanktion
versehen.
Weil
es
dergleichen
geprägte
Wesenheiten
gibt,
weil
sie
nach
d,m
Willen
Gottes
mit
Unterschieden
und
Charakteren
da
sind,
darum
stehen
die
Engel
der
Völker
und
Nationen
nebeneinander
vordem
ewigen
Throne.
Ein
jeder
steht
mit
gleichem
Recht
wie
der
andere,
keiner
ist
wie
der
andere,
aber
-
und
das
machtden
Gegensatz
des
christlichen
Nationalismus
gegen
die
Selbstvergötzung
der
Nationen
an
Stelle
der
abgedankten
oder
in
politische Schutzhaft erklärten Gottheit —aber sie stehen und dienen vor dem Throne des Einen, der über alle zugleich der Herr ist".