FRIEDHOF UNTERMENZING
Josef Felder * 1900 Augsburg - † 2000 München Ab 1932 war Felder einer der 94 sozialdemokratischen Mitglieder des Reichstags, die 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten stimmte. Vom 15. Oktober 1957 bis 19. Oktober 1969 war er Abgeordneter der SPD im Deutschen Bundestag. Mit Felder starb im Jahre 2000 der letzte demokratische Abgeordnete des Reichstages. Aus diesem Grund ehrte ihn die Bundesrepublik Deutschland am 7. November 2000 mit einem Staatsakt. Am 1. Oktober 2009 beschloss die Landeshauptstadt München die Benennung der Nordumgehung Pasing nach ihm
Rosa Aschenbrenner (* 27. April 1885 in Beilngries; † 9. Februar 1967 in München) Rosa trat 1908 in München dem Frauen- und Mädchenbildungs-Verein bei und schloss sich nach ihrer Heirat mit dem Arbeiter Hans Aschenbrenner 1909 der SPD an. „Ab 1917 Mitglied der USPD, gehörte sie dort zum linken Flügel, der sich im Dezember 1920 mit der KPD zur VKPD zusammenschloss. . . . Bereits am 6. Juni 1920 war sie als Kandidatin der USPD in den Bayerischen Landtag gewählt worden. Im November 1921 musste sie sich einer komplizierten medizinischen Operation aussetzen, die ihren Gesundheitszustand stark in Mitleidenschaft zog. Deshalb legte sie ihr Landtagsmandat am 22. Januar 1922 nieder, um sich ganz auf die Frauenhilfe für politische Gefangene konzentrieren zu können. . . . 1924 wurde sie erneut in den Landtag Bayerns gewählt, dem sie bis 1932 angehörte. . . . Als Anhängerin des „rechten“ Parteiflügels um August Thalheimer und Heinrich Brandler kritisierte sie speziell ab 1928 die Politik der Parteiführung um Ernst Thälmann (Sozialfaschismus- und RGO-Politik) und wurde wegen Verstößen gegen die Partei- und Kominternlinie zunächst verwarnt. Im Juni 1929 erklärte sie ihren Parteiaustritt, da sie es ablehnte, weiterhin die von ihr als „Katastrophenpolitik“ gekennzeichnete Linie der Parteiführung nach außen vertreten zu müssen. … Nach der Machtübernahme der NSDAP 1933 einige Monate inhaftiert, wurde sie 1937 erneut vier Monate unter dem Vorwurf des Abhörens „feindlicher Sender“ gefangen gehalten. 1945 gehörte Rosa Aschenbrenner zu den Gründungsmitgliedern der SPD. Die weiterhin überzeugte Sozialistin und Gegnerin der Wiederbewaffnung vertrat die SPD von 1946 bis 1948 erneut im bayerischen Landtag und darauf folgend bis 1956 in der Münchner Stadtverordnetenversammlung, wurde aber auf Grund ihrer politischen Positionen in ihrer Partei immer stärker marginalisiert.“ Quelle: Wikipedia
Heiliger Johannes von Nepomuk, neubarock, wohl um 1900
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Christa Huwig (geb. Bojarzin), alias Christa Williams Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre war sie eine erfolgreiche Schlagersängerin. Sie wurde am 5. Februar 1926 in Königsberg (Ostpreußen) geboren und ist am 28. Juli 2012 in München gestorben. Sie studierte am Münchner Konservatorium, später an der Hochschule für Musik in München, Gesang und Harfe, obwohl inzwischen ihre Liebe dem Jazz gehörte. Ihr großes sängerisches Vorbild war Ella Fitzgerald. Christa Williams, deren Ur- Großonkel (Johann Nepomuk Ris) der Klavierlehrer von Ludwig van Beethoven war, sang beim Bayerischen Rundfunk vor und bekam auf Anhieb einen Plattenvertrag. 1958 hatte sie zusammen mit Jo Roland und dem Lied "Himmelblaue Serenade" ihren ersten Hit. 1959 vertrat sie die Schweiz beim "Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne" (der heutige "Eurovision Song Contest") mit dem Lied "Irgendwoher" und wurde Vierte. Bis Anfang der Sechziger Jahre blieb sie im Showgeschäft erfolgreich. Zusammen mit ihrer Schwester (Gitta Lind) hatte sie einen großen Erfolg mit "My Happiness" ("Immer will ich treu dir sein"). Die Künstlerin wirkte auch in einigen Filmen mit: "Nachts im Grünen Kakadu" (1957), "Bobby Dodd greift ein" und "Pension Schöller" (1960). Ihre FilmpartnerInnen waren u. a. Karin Baal, Marika Rökk, Theo Lingen sowie Walter Giller. 1962 heiratete die Künstlerin den Pianisten Albrecht Huwig, den sie aus ihrer Studienzeit kannte. 1968 zog sich Christa Williams aus dem Showgeschäft zurück und gründete mit ihrem Mann in München eine Musikschule.
Gerd Bittl Karl und Ottilie Bittl eröffneten an der Schießstätte in Allach ein Schuhgeschäft. Kein leichtes Jahr für den Anfang - schließlich waren Schuhe Ende der vierziger Jahre Mangelware. Ähnliches galt für die Transportmittel: Der erste "Firmen-Lieferwagen" war ein DKW-Motorrad. 1959 tritt Gerd Bittl, der zum Einzelhandeiskaufmann ausgebildet wurde, in das elterliche Geschäft ein; seit 1972 war Gerd Bittl Geschäftsführer des Unternehmens. Er baute es zu einem großen Sportgeschäft aus. Gerd Bittl, der stets adrett gekleidet war und Hobbys wie Schlittenhunde-Rennen hatte, war in der Münchner Gesellschaft ein gern gesehener Gast. Sigi Renz, Ex-Rennleiter des Sechstage-Rennens, war jahrzehntelang ein Geschäftspartner und Freund Bittls.
"Ein Bazi und Supertyp" Schlagzeile in der AZ anläßlich seines Todes
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Heinz Bosl Solotänzer an der Bayer. Staatsoper München Heinz Bosl ist am 21.11.1946 geboren, zog mit seinen Eltern im Jahr 1953 nach Untermenzing. Schon als Neunjähriger,kam er in das Kinderballett der Bayerischen Staatsoper. Seine Mutter schreibt, dass sein Tag ausgefüllt war mit morgens Schule, nachmittags Ballett, abends Hausaufgaben oder Mitwirken in einer Kinderrolle in vielen Opernaufführungen. Nach Abschluß der Kinderballettschule entschloß er sich ganz für den Tanz und kam in die Elevenklasse an der Bayerischen Staatsoper. Heinz Bosl und Gislinde Skroblin waren bald ihre Vorzeigestars. Als jüngster Nachwuchstänzer erhielt der erst 19-jährige Bosl einen Vertrag als Solotänzer an der Bayerischen Staatsoper. 1968 in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung: Bosl ist „sehr schlank, sehr behend, sehr lustig, sehr versiert und wenn nicht alles täuscht, so ist mit Heinz Bosl, dem jüngsten Solotänzer der Bayerischen Staatsoper, ein neuer Stern am Münchner Balletthimmel aufgegangen". 1965-1974 waren seine großen Jahre. Heinz Bosl war nicht nur ein begnadeter Tänzer, er hatte auch das Glück, auf den bekannten Choreografen John Cranko zu treffen. Er tanzte mit Margot Werner (geb. 1937), seiner langjährigen Freundin, mit Konstanze Vernon (geb. 1940) und mit Margot Fonteyn große Partien. „Er sah bereits aus wie ein schmaler Engel. Ich wusste schon, dass er keine Überlebenschance hatte. Nur er war ahnungslos", sagte später Margot Werner. Die Krankheit, vermutlich Lymphdrüsenkrebs, war schon vier Jahre vorher ausgebrochen und nur wenige Eingeweihte wussten Bescheid. Bosl wurde im Familiengrab der Bosls im Parkfriedhof Untermenzing unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und vieler Prominenter aus Kunst und Kultur beigesetzt. Die Grabrede hielt Dr. G. Rennert, der Intendant der Bayerischen Staatsoper. Im Jahr 1978, gründete Konstanze Vernon die Heinz-Bosl-Stiftung. Quelle: Informationen entnommen aus einem Artikel von Walter G. Demmel im Münchner Wochenanzeiger -
Heinz Bosl im Nationaltheater gesehen am 22.12.1970 im Balettabend “Presénce“ (Musik: Bernd Alois Zimmermann) mit Konstanze Vernon in der Choreographie von John Cranko und in „Dvořák Variations“ unter der Choreographie von Ronald Hynd
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Peter Winter-Heidingsfeld Er studierte ab 1895 an der Münchner Akademie bei Wilhelm von Rümann, war Mitglied der Münchner Sezession und des Münchner Kunstvereins und nahm an Ausstellungen im Glaspalast teil.
Flory Winter-Heidingsfeld Mädchen - Ausschnitt
Anton Hans Würz * 14. Juli 1903 in München; † 1. Dezember 1995 ebenda Komponist und Musikwissenschaftler (Schwerpunkt Operette) Beispiel für eine Komposition: Sonate für Viola und Klavier: op. 46 ; 1952 "April", op. 17, Nr. 4 Sieben Gesänge nach Versen chinesischer Dichter, op. 61 2. Sonate in D für Flöte und Klavier op. 65 Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählt das 1936 erstmals erschienene und später oft überarbeitete Operetten-Lexikon. Anton Würz schrieb für die Neue Zeitschrift für Musik und die NS- Zeitschrift Musik im Kriege.Bei der Verleihung des Schwabinger Kunstpreises im Jahre 1969 erhielt Anton Würz den Ehrenpreis. Würz’ Nachlass wird in der Bayerischen Staatsbibliothek verwahrt.
Familiengrab Beer
Korbinian Beer (1873-1947) - Baumeister
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Matthias Pöschl (* 3. September 1924 in Landshut; † 20. Juli 2007 in München) Katholischer Priester und Dichter. Matthias Pöschl wuchs als ältester Sohn eines fahrenden Händlers in Landshut auf. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er 1936 Zögling des Sankt-Fidelis- Seminars in Regensburg. Kriegsbedingt wechselte Pöschl an die Gymnasien Burghausen und Landshut. Im Februar 1943 erfolgte die Einberufung zum Kriegsdienst. Nach Verwundung und französischer Kriegsgefangenschaft studierte er ab 1947 Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte am Freisinger Priesterseminar. Seine Primiz feierte Matthias Pöschl am 22. Mai 1952 in der St. Martinskirche in Landshut. Nach fünf Jahren als Seelsorger in Prien und München wurde er zum Religionslehrer an verschiedenen Realschulen in München bestellt. Zuletzt war er an der städtischen Carl-Spitzweg-Realschule in München- Untermenzing tätig. Als Oberstudienrat wurde Matthias Pöschl 1985 dann pensioniert. Er lebte und arbeitete in der Pfarrgemeinde St. Martin in München- Untermenzing, bis ihn eine schwere Erkrankung 2001 zum endgültigen Ruhestand zwang. Der Krankheit erlag er im Jahre 2007. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof an der Kirche St. Martin im Münchner Stadtteil Untermenzing. Werk Als Dichter zählt Matthias Pöschl zu den namhaften Vertretern der katholischen Literatur des 20. Jahrhunderts in Bayern. Sein Werk, das in der Zeit von 1962 bis 2004 entstand, umfasst 11 Biographien, vor allem von deutschen und französischen Heiligen, 7 Bücher mit bayerischen Mundartgedichten, davon 2 Bücher mit 70 Gedichten zu Bildern von Carl Spitzweg, 7 Gedichtbände in Schriftdeutsch, 8 Theaterstücke in bayerischer Mundart, 5 Theaterstücke in Schriftdeutsch sowie 2 Bände mit religiösen Schriften. Quelle: Wikipedia Irmgard Schmidbauer war die Haushälterin von Matthias Pöschl
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Johann Bäumer, der letzte Bürgermeister der Gemeinde Allach Der Stadtteilhistoriker Dr. Walter G. Demmel berichtet: „Johann Bäumer ist am 31.08.1888 als Sohn eines Landwirts und Brauers in Chameregg heute ein Stadtteil der oberpfälzischen Kreisstadt Cham geboren, erlernte noch als 25-Jähriger die Landwirtschaft, was er als Gutspächter in Brunnthal bei München gut anwenden konnte. 1914- 1918 nahm . . . am Ersten Weltkrieg teil, wurde zweimal verwundet, gasvergiftet und hatte seitdem die Versehrtenstufe II. Nach dem Krieg wurde Bäumer zunächst Gutsverwalter bei Kommerzienrat Leonhard Moll in Sendling und war dann von 1921-1944 Guts- und Fabrikverwalter bei der Diamalt A.G. in Allach. Dort fungierte er auch zunächst als Arbeitervertreter und von 1933-1944 als Betriebsobmann der Deutschen Arbeitsfront (DAF), die nach Auflösung der freien Gewerkschaften im Mai 1933 gegründet worden war. 1933 wurde er zweiter und war 1935-1938 erster und letzter Bürgermeister in Allach. . . . Sein gesamtes Leben bis 1950 ist in den Spruchkammerakten des Staatsarchivs München dokumentiert. Als Träger des Ehrenzeichens vom 9. November 1923 (Blutorden) war Bäumer Nationalsozialist der ersten Stunde. Er erhielt zu Weihnachten 1934 von dem berüchtigten Judenhasser Julius Streicher ein Zigarettenetui mit persönlicher Widmung geschenkt: „Johann Bäumer dem alten Kampfgenossen in großer Zeit! Weihnachten 1934 Streicher." . . . [Bäumer] schied am 31.08.1944 auf eigenen Wunsch bei Diamalt aus, tauchte Anfang 1944 in der Stadtverwaltung Dachau auf und wohnte auch in der Stadt. Er wurde letzter Bürgermeister der Stadt bis zum Einmarsch der Amerikaner, denen er die Stadt kampflos überließ. . . Begraben ist die ganze Familie Bäumer im Untermenzinger Parkfriedhof. Ein tragisches Schicksal erlitt der Enkel Walter im Alter von 29 Jahren, der bei dem großen Busunglück am 7. März 1975 am Bahnübergang bei Krauss-Maffei mit zwölf anderen Businsassen das Leben verlor.“