"Weiße
Rose"
.
.
.
"
WILLI GRAF
HANS SCHOLL
SOPHIE
SCHOLL
KURT HUBER
ALEXANDER
SCHMORELL
CHRISTOPH
PROPST
"Am
10.
September
1943,
einen
Monat
vor
der
Hinrichtung,
schreibt
Willi
Graf:
„Dürfen
wir
nicht
fast
froh
sein,
dass
wir
in
dieser
Welt
ein
Kreuz
auf
uns
nehmen
können,
das
manchmal
über
jedes
Maß
hinauszugehen
scheint?
In
gewissem
Sinn
ist
es
eine
‚wirkliche'
Nachfolge
Christi.
Wir
wollen
versuchen,
dieses
Kreuz
nicht
nur
einfach
zu
ertragen,
sondern
zu
lieben
und
immer
vollkommener
zu
leben
im
Vertrauen
auf
Gottes
Ratschluss.
Dann
erfüllt
sich
der
ganze
Sinn
in
diesem
schmerzvollen
Leiden.
Für
uns
ist
der
Tod
nicht
das
Ende,
sondern
ein
Durchgang,
das
Tor
zum
wahren
Leben.
Ich
versuche,
mir
diese
Wirklichkeiten
ganz
bewusst
werden
zu
lassen
und
bitte
um
Kraft
und
Segen
dafür.
So
berühren
einen
die
alltäglichen
Dinge
nicht
mehr
so
stark... Die Erfüllung des Lebens liegt nicht in ihnen."
Brief
an
eine
Freundin:
„Am
zweiten
Advent,
den
ich
zum
ersten
Mal
in
meinem
Leben
ganz
aus
christlichem
Herzen
heraus
erlebe,
will
ich
noch
an
Dich
denken.
.
.
.
Es
ist
im
Grunde
vieles
anders
geworden,
das
heißt,
es
hat
sich
im
Grunde
etwas
gefestigt,
das
mir
zum
Halt
geworden
ist
in
dieser
Zeit,
die
so
sehr
nach
Werten
sucht.
Ich
habe
den
einen,
den
einzig
möglichen
und
dauernden
Wert
gefunden.
Die
Stelle
im
Kopfkissen, die nie warm und kalt wird, wie Cocteau sagt."
Scholl
greift
da
ein
Bild
von
Jean
Cocteau
auf.
Er
möchte
auf
etwas
Absolutes
verweisen,
das
nicht
den
wechselnden
Einflüssen
von
Körper-
oder
Raumtemperatur
unterworfen
ist.
Der
Schlafsuchende,
der
seinen
Kopf
von
der
einen
auf
die
andere
Seite
des
Kissens
dreht,
kann
erfahren:
Es
gibt
bei
allem
Wechsel
einen
Ort
der
Stabilität
der
Temperatur.
Für
Mystiker
ist
das
die
Weise,
wie
sich
Gott
zeigt:
nahe,
auch
wenn
er
sich
entzieht."
Eintrag in ihr Tagebuch vom 15. Juli 1942: „Wie ein dürrer
Sand ist meine Seele, wenn ich zu Dir beten möchte, nichts
anderes fühlend als ihre eigene Unfruchtbarkeit. Mein Gott,
verwandle Du diesen Boden in eine gute Erde, damit Dein
Same nicht umsonst in sie falle, wenigstens lasse auf ihr die
Sehnsucht wachsen nach Dir, ihrem Schöpfer, den ich so oft
nicht mehr sehen will. - Ich bitte Dich von ganzem Herzen,
zu Dir rufe ich, ‚Du' rufe ich, wenn ich auch nichts von Dir
weiß, als dass in Dir allein mein Heil ist, wende Dich nicht
von mir, wenn ich Dein Pochen nicht höre, öffne doch mein
kaltes Herz, mein taubes Herz, gib mir die Unruhe, damit ich
hinfinden kann zu einer Ruhe, die lebendig ist in Dir.“
"Ich
habe
mich
im
Sinne
von
Kants
kategorischem
Imperativ
gefragt,
was
geschähe,
wenn
diese
subjektive
Maxime
meines
Handelns
ein
allgemeines
Gesetz
würde.
Darauf
kann
es
nur
eine
Antwort
geben!
Dann
würde
Ordnung,
Sicherheit,
Vertrauen
in
unser
Staatswesen,
in
unser
politisches
Leben
zurückkehren."
"Rückkehr
zu
klaren
sittlichen
Grundsätzen,
zum
Rechtsstaat,
zu
gegenseitigem
Vertrauen
von
Mensch
zu
Mensch;
das
ist
nicht
illegal,
sondern
umgekehrt
die
Wiederherstellung
der
Legalität."
Verteidigungsrede vor dem Volksgerichtshof, 19. April 1943
"Ich
gehe
Euch
jetzt
einen
Sprung
voraus,
um
Euch
einen herrlichen Empfang zu bereiten."
Brief an die Mutter vor seiner Hinrichtung
Am
Hinrichtungstag
schrieb
Alexander
seinen
Eltern
den
letzten
Brief:
"Meine lieben Vater und Mutter!
Nun
hat
es
doch
nicht
anders
sein
sollen
und
nach
dem
Willen
Gottes
soll
ich
heute
mein
irdisches
Leben
abschließen,
um
in
ein
anderes
einzugehen,
das
niemals
enden
wird
und
in
dem
wir
uns
alle
wieder
treffen
werden.
Dies
Wiedersehen
sei
Euer
Trost
und
Eure
Hoffnung.
Für
Euch
ist
dieser
Schlag
leider
schwerer
als
für
mich,
denn
ich
gehe
hinüber
in
dem
Bewußtsein,
meiner
tiefen
Überzeugung
und
der
Wahrheit
gedient
zu
haben.
Dies
alles
läßt
mich
mit
ruhigem
Gewissen
der
nahen
Todesstunde
entgegenzusehen.
Denkt
an
die
Millionen
von
jungen
Menschen,
die
draußen
im
Felde
ihr
Leben
lassen
-ihr
Los
ist
auch
das
Meinige.
Grüßt
alle
meine
lieben
Bekannten
herzlichst!
Besonders
aber
Natascha,
Erich,
Njanja,
Tante
Toni,
Maria,
Aljenuschka
und Andrej.
In
wenigen
Stunden
werde
ich
im
besseren
Leben
sein,
bei
meiner
Mutter
und
ich
werde
Euch
nicht
vergessen,
werde
bei Gott um Trost und Ruhe für Euch bitten.
Und werde auf Euch warten!“
Auszug des Flugblattes I der Weißen Rose
Hans Scholl
Dort begannen sofort in
getrennten Räumen die Vernehmungen der Geschwister,
die mit Pausen
bis zum 21. Februar andauerten.
Grab auf dem Waldfriedhof in München