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ÜBER GOTT WELT MENSCH
"Denn was ist schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich mit dem Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen nichts und allem, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu erfassen; das Ende der Dinge und ihre Anfänge sind ihm in einem undurchdringlichen Geheimnis unerbittlich verborgen" Blaise Pascal
KREUZ WEGE
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KREUZ WEGE
ST.LEONHARD
I.
MAX FALLER
Die Texte sind Gedanken von Alfred Delp
„Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte. Gott sät; einmal wird er auch wieder ernten. Um das eine will ich mich mühen: wenigstens als fruchtbares und gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen. Und in des Herrgotts Hand. Und mich gegen den Schmerz und die Wehmut wehren, die mich manchmal anfallen wollen. Wenn der Herrgott diesen Weg will – und alles Sichtbare deutet darauf hin – dann muss ich freiwillig und ohne Erbitterung gehen. Es sollen einmal andere besser und glücklicher leben dürfen, weil wir gestorben sind.“
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II.
III.
IV.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den Segen Gottes. Und wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden die inneren Brunnen der Wirklichkeit entsiegelt, und ihm ist die Welt in ganz anderem Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die Silberfäden des Gottesgeheimnisses alles Wirklichen fangen an zu glänzen und zu singen. Die Last ist gesegnet, weil sie als Last Gottes anerkannt und getragen wurde.“
Er ist auf unseren Straßen anzutreffen. In den dunkelsten Kellern und einsamsten Kerkern des Lebens werden wir ihn treffen. Und das ist schon die erste Segnung und Weihung der Last, dass er unter ihr anzutreffen ist. Und damit auch gleich die zweite: alle, die denselben Lastballen schleppen, spüren es, wenn eine neue mächtige Schulter sich unter ihn schiebt und mitträgt“.
„Ich will mich auch nicht trösten mit einer billigen Herabminderung des Irdischen und des Lebens. Ehrlich und gerade: ich würde noch gern weiterleben und gern und jetzt erst recht weiter schaffen und viele neue Worte und Werte verkünden, die ich jetzt erst entdeckt habe. Es ist anders gekommen. Gott halte mich in der Kraft, ihm und seiner Fügung und Zulassung gewachsen zu sein.“
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VI.
V.
“Es muss um den Menschen gehen, der an der Straße liegt, um seine Wiederherstellung und um die Entbindung des innersten Wertes seines Herzens und seines Gemütes. Es muss um den Menschen der Ehrfurcht, der Anbetung und der Liebe gehen. Nur dieser ist der Mensch. All das andere ist Weg. Weiter, weiter und notwendiger Weg. Wir müssen ihn gehen, bis die wenigen Lichter der anbetenden und liebenden Herzen wieder angezündet sind.“
„Selbst als kündender Bote durch diese grauen Tage gehen. So viel Mut bedarf der Stärkung, so viel Verzweiflung der Tröstung, soviel Härte der milden Hand und der aufhellenden Deutung, soviel Einsamkeit schreit nach dem befreienden Wort, so viel Verlust und Schmerz sucht einen inneren Sinn. Gottes Boten wissen um den Segen, den der Herrgott auch in diese geschichtliche Stunde hineingesät hat.“
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VII.
„Unsere Stunde ist die Stunde der Wüste noch. Noch fleht unser Herz die Urbitten der Kreatur. Das gilt für uns alle, und das gilt auch für mich persönlich. Es ist eine Situation, in der die Wüste ihre tröstliche Vertraulichkeit weglegt und uns mit dem Gesicht der gefährlichen Bedrängnis anschaut … Aber diese Wüste ist Bewährung zur großen Freiheit, nicht endgültiges Schicksal. Die Wüsten müssen bestanden werden. Und ich weiß dies: ich bin nicht allein. Das Gesetz der Gnade gilt. Das Gesetz der Treue und der Liebe und des betenden Opfers gilt.“
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VIII.
„Und gerade diese sind die Entscheidungsstunden für den Wert und Unwert unseres gläubigen Daseins. Wider das Zeugnis der Steine, an die unser Fuß gestoßen, wider das Zeugnis der Geißel, die uns blutig geschlagen, wider das Zeugnis der Ketten, die uns binden, im Wort bleiben, unerschüttert und unermüdet stehen bleiben: das ist die große Antwort, die ein Mensch Gott geben kann. Und nach der Gott jeden Menschen fragen wird. Jeden. Es wird keinem geschenkt, der wach und erwachsen vor Gott dem Herrn gelten soll.“
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IX.
„Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte. Gott sät; einmal wird er auch wieder ernten. Um das eine will ich mich mühen: wenigstens als fruchtbares und gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen. Und in des Herrgotts Hand. Und mich gegen den Schmerz und die Wehmut wehren, die mich manchmal anfallen wollen. Wenn der Herrgott diesen Weg will – und alles Sichtbare deutet darauf hin – dann muss ich freiwillig und ohne Erbitterung gehen. Es sollen einmal andere besser und glücklicher leben dürfen, weil wir gestorben sind.“
„Aber diese vielen spürbaren Erhebungen mitten im Unglück; diese Sicherheit und Unberührtheit in allen Schlägen; dieser gewisse ‚Trotz‘, der mich immer wieder wissen ließ, es wird ihnen die Vernichtung nicht gelingen; diese Tröstungen im Gebet und beim Opfer; diese Gnadenstunden vor dem Tabernakel; diese erbetenen und immer wieder gegebenen und gewährten Zeichen: ich weiß nicht, ob ich all das wegtun darf. Soll ich weiter hoffen? Will der Herrgott das Opfer, das ich ihm nicht versagen will, oder will er die Bewährung im Glauben und Vertrauen bis zum äußersten Punkt der Möglichkeit?“
X.
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XI.
„Und hier sind wir auf der Höhe angekommen, auf der das ‚Respirare‘, das Aufatmen nun doch geschieht und geschehen darf und geschehen soll. Die Welt ist in ihrem Lauf geblieben, aber ist zur Barke des Herrgotts geworden, die kein Sturm umwerfen, keine Flut hinabreißen wird. Das Leben ist in seinen Gesetzen und Spannungen geblieben. Der Herrgott hat sich diesen Spannungen untergeordnet und eingeordnet. Er trägt sie mit und erhöht das Kraft-und Tüchtigkeitspotential der ganzen Menschheit. Als letztes aber: der Mensch ist nicht allein.“
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XII.
„Die Welt ist Gottes voll. Aus allen Poren quillt er gleichsam uns entgegen. Wir aber sind oft blind. Wir bleiben in den schönen und in den bösen Stunden hängen und erleben sie nicht durch bis an den Brunnenpunkt, an dem sie aus Gott herausströmen. Das gilt für alles Schöne und auch für das Elend. In allem will Gott Begegnung feiern und fragt und will die anbetende, hingebende Antwort“ Alfred Delp, 1945, zwei Monate vor seiner Hinrichtung
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XIII.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den Segen Gottes. Und wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden die inneren Brunnen der Wirklichkeit entsiegelt und ihm ist die Welt in ganz anderem Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die Last ist gesegnet, weil sie als Last Gottes anerkannt und getragen wurde.“
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XIV.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den Segen Gottes. Und wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden die inneren Brunnen der Wirklichkeit entsiegelt und ihm ist die Welt in ganz anderem Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die Last ist gesegnet, weil sie als Last Gottes anerkannt und getragen wurde.“