SEITEN VON THEODOR FREY
ÜBER GOTT WELT MENSCH
"Denn was ist schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich
mit dem Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen
nichts und allem, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu erfassen; das Ende
der Dinge und ihre Anfänge sind ihm in einem undurchdringlichen Geheimnis
unerbittlich verborgen"
Blaise Pascal
KREUZ WEGE
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ÜBER GOTT WELT MENSCH
KREUZ WEGE
ST.LEONHARD
I.
MAX FALLER
Die Texte sind Gedanken
von Alfred Delp
„Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte.
Gott sät; einmal wird er auch wieder ernten. Um das eine will ich mich mühen:
wenigstens als fruchtbares und gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen. Und in
des Herrgotts Hand. Und mich gegen den Schmerz und die Wehmut wehren,
die mich manchmal anfallen wollen. Wenn der Herrgott diesen Weg will – und
alles Sichtbare deutet darauf hin – dann muss ich freiwillig und ohne
Erbitterung gehen. Es sollen einmal andere besser und glücklicher leben
dürfen, weil wir gestorben sind.“
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KREUZ WEGE
II.
III.
IV.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den Segen Gottes. Und
wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden die inneren Brunnen der Wirklichkeit
entsiegelt, und ihm ist die Welt in ganz anderem Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die
Silberfäden des Gottesgeheimnisses alles Wirklichen fangen an zu glänzen und zu singen. Die Last ist
gesegnet, weil sie als Last Gottes anerkannt und getragen wurde.“
Er ist auf unseren
Straßen anzutreffen.
In den dunkelsten
Kellern und
einsamsten Kerkern
des Lebens werden
wir ihn treffen. Und
das ist schon die erste
Segnung und Weihung
der Last, dass er unter
ihr anzutreffen ist.
Und damit auch gleich
die zweite: alle, die
denselben Lastballen
schleppen, spüren es,
wenn eine neue
mächtige Schulter sich
unter ihn schiebt und
mitträgt“.
„Ich will mich auch
nicht trösten mit einer
billigen
Herabminderung des
Irdischen und des
Lebens. Ehrlich und
gerade: ich würde
noch gern weiterleben
und gern und jetzt
erst recht weiter
schaffen und viele
neue Worte und Werte
verkünden, die ich
jetzt erst entdeckt
habe. Es ist anders
gekommen. Gott halte
mich in der Kraft, ihm
und seiner Fügung
und Zulassung
gewachsen zu sein.“
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KREUZ WEGE
VI.
V.
“Es muss um den
Menschen gehen, der
an der Straße liegt, um
seine Wiederherstellung
und um die Entbindung
des innersten Wertes
seines Herzens und
seines Gemütes. Es
muss um den Menschen
der Ehrfurcht, der
Anbetung und der Liebe
gehen. Nur dieser ist
der Mensch. All das
andere ist Weg. Weiter,
weiter und notwendiger
Weg. Wir müssen ihn
gehen, bis die wenigen
Lichter der anbetenden
und liebenden Herzen
wieder angezündet
sind.“
„Selbst als kündender Bote
durch diese grauen Tage
gehen. So viel Mut bedarf
der Stärkung, so viel
Verzweiflung der Tröstung,
soviel Härte der milden
Hand und der aufhellenden
Deutung, soviel Einsamkeit
schreit nach dem
befreienden Wort, so viel
Verlust und Schmerz sucht
einen inneren Sinn. Gottes
Boten wissen um den
Segen, den der Herrgott
auch in diese
geschichtliche Stunde
hineingesät hat.“
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VII.
„Unsere Stunde ist die Stunde der Wüste noch. Noch fleht unser Herz die Urbitten der Kreatur. Das gilt
für uns alle, und das gilt auch für mich persönlich. Es ist eine Situation, in der die Wüste ihre tröstliche
Vertraulichkeit weglegt und uns mit dem Gesicht der gefährlichen Bedrängnis anschaut … Aber diese
Wüste ist Bewährung zur großen Freiheit, nicht endgültiges Schicksal. Die Wüsten müssen bestanden
werden. Und ich weiß dies: ich bin nicht allein. Das Gesetz der Gnade gilt. Das Gesetz der Treue und
der Liebe und des betenden Opfers gilt.“
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VIII.
„Und gerade diese sind die Entscheidungsstunden für den Wert und Unwert unseres
gläubigen Daseins. Wider das Zeugnis der Steine, an die unser Fuß gestoßen, wider das
Zeugnis der Geißel, die uns blutig geschlagen, wider das Zeugnis der Ketten, die uns binden,
im Wort bleiben, unerschüttert und unermüdet stehen bleiben: das ist die große Antwort, die
ein Mensch Gott geben kann. Und nach der Gott jeden Menschen fragen wird. Jeden. Es wird
keinem geschenkt, der wach und erwachsen vor Gott dem Herrn gelten soll.“
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IX.
„Es ist Zeit der Aussaat, nicht der Ernte. Gott sät; einmal wird er auch
wieder ernten. Um das eine will ich mich mühen: wenigstens als fruchtbares
und gesundes Saatkorn in die Erde zu fallen. Und in des Herrgotts Hand.
Und mich gegen den Schmerz und die Wehmut wehren, die mich manchmal
anfallen wollen. Wenn der Herrgott diesen Weg will – und alles Sichtbare
deutet darauf hin – dann muss ich freiwillig und ohne Erbitterung gehen. Es
sollen einmal andere besser und glücklicher leben dürfen, weil wir gestorben
sind.“
„Aber diese vielen spürbaren
Erhebungen mitten im Unglück;
diese Sicherheit und
Unberührtheit in allen Schlägen;
dieser gewisse ‚Trotz‘, der mich
immer wieder wissen ließ, es
wird ihnen die Vernichtung nicht
gelingen; diese Tröstungen im
Gebet und beim Opfer; diese
Gnadenstunden vor dem
Tabernakel; diese erbetenen und
immer wieder gegebenen und
gewährten Zeichen: ich weiß
nicht, ob ich all das wegtun darf.
Soll ich weiter hoffen? Will der
Herrgott das Opfer, das ich ihm
nicht versagen will, oder will er
die Bewährung im Glauben und
Vertrauen bis zum äußersten
Punkt der Möglichkeit?“
X.
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XI.
„Und hier sind wir auf der Höhe angekommen, auf der das ‚Respirare‘, das Aufatmen
nun doch geschieht und geschehen darf und geschehen soll. Die Welt ist in ihrem
Lauf geblieben, aber ist zur Barke des Herrgotts geworden, die kein Sturm
umwerfen, keine Flut hinabreißen wird. Das Leben ist in seinen Gesetzen und
Spannungen geblieben. Der Herrgott hat sich diesen Spannungen untergeordnet und
eingeordnet. Er trägt sie mit und erhöht das Kraft-und Tüchtigkeitspotential der
ganzen Menschheit. Als letztes aber: der Mensch ist nicht allein.“
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XII.
„Die Welt ist Gottes voll. Aus allen Poren quillt er gleichsam uns entgegen. Wir aber
sind oft blind. Wir bleiben in den schönen und in den bösen Stunden hängen und
erleben sie nicht durch bis an den Brunnenpunkt, an dem sie aus Gott
herausströmen. Das gilt für alles Schöne und auch für das Elend. In allem will Gott
Begegnung feiern und fragt und will die anbetende, hingebende Antwort“
Alfred Delp, 1945, zwei Monate vor seiner Hinrichtung
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XIII.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den
Segen Gottes. Und wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden
die inneren Brunnen der Wirklichkeit entsiegelt und ihm ist die Welt in ganz anderem
Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die Last ist gesegnet, weil sie als Last Gottes
anerkannt und getragen wurde.“
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XIV.
„Den Lasten Gottes soll man nicht ausweichen. Sie sind zugleich der Weg in den
Segen Gottes. Und wer dem herben und harten Leben die Treue hält, dem werden
die inneren Brunnen der Wirklichkeit entsiegelt und ihm ist die Welt in ganz anderem
Sinn nicht stumm, als er ahnen konnte. Die Last ist gesegnet, weil sie als Last Gottes
anerkannt und getragen wurde.“