DER WIENER ZENTRALFRIEDHOF
Der Tod steht schon am Orte, Wo sich ein Leben regt. Der Tod steht an der Pforte, Wo man zu Grabe trägt. Er geht im Leidgefolge Ungesehen mit, Wie er dabei gewesen Im Leben Schritt für Schritt. Zum König wie zum Bettler Sagt er sein letztes Du Und schließt mit stummen Händen Die dunkle Pforte zu. Und geht mit uns nachhause Und ißt das Abendbrot Und schweigt und weiß doch alles, Der Herr der Welt, der Tod. Matthias Claudius (1740 - 1815)
Der Herr der Welt, der Tod
LUEGERKIRCHE
Die Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus (auch: Luegerkirche) wurde von 1908 bis 1911 nach Entwürfen des Architekten Max Hegele errichtet. 1899 gewann er den Wettbewerb zur Errichtung der Friedhofskirche, einer Portalanlage sowie zweier Aufbahrungshallen am Wiener Zentralfriedhof. Die Lueger-Kirche gilt als Hegeles bekanntestes Werk. Sie wird heute neben der Steinhofkirche als wichtigste Jugendstilkirche Wiens bezeichnet. Der Bürgermeister Dr.-Karl Lueger fand darin seine letzte Ruhestätte.
Die Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus (auch: volkstümlich: Luegerkirche) wurde von 1908 bis 1911 nach Entwürfen des Architekten Max Hegele errichtet.
ABEL UND KAIN Charles Baudelaire - Aus der Sammlung: Die Blumen des Bösen Stamm Abels, schlafe, iss und trinke; Gott lächelt gnädig dir; Stamm Kains, in Schmutz und Schlamm versinke, Verende wie ein Tier. Stamm Abels, deines Opfers Spende Umkost die Engelein; Stamm Kains, wann naht sich wohl das Ende, Das Ende deiner Pein ?
ABEL UND KAIN Charles Baudelaire - Aus der Sammlung: Die Blumen des Bösen Stamm Abels, schlafe, iss und trinke; Gott lächelt gnädig dir; Stamm Kains, in Schmutz und Schlamm versinke, Verende wie ein Tier. Stamm Abels, deines Opfers Spende Umkost die Engelein; Stamm Kains, wann naht sich wohl das Ende, Das Ende deiner Pein ?
Joh.11:25-26. Ich bin die Auferstehung
„Das Bild, - und es ist nur ein Bild - anhand dessen man sich dieses tätige Wachstum der Natur Gottes am besten vorstellen kann, ist das einer zärtlichen Fürsorge dafür, dass nichts verloren geht.“ Alfred North Whitehead
Friedrich Rückert Ich bin der Welt abhanden gekommen, Mit der ich sonst viele Zeit verdorben, Sie hat so lange nichts von mir vernommen, Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben! Es ist mir auch gar nichts daran gelegen, Ob sie mich für gestorben hält, Ich kann auch gar nichts sagen dagegen, Denn wirklich bin ich gestorben der Welt. Ich bin gestorben dem Weltgetümmel, Und ruh' in einem stillen Gebiet! Ich leb' allein in meinem Himmel, In meinem Lieben, in meinem Lied!
GRÄBER
Ich hab' erreicht das Ziel des Strebens Und senk' das Haupt in dem Erkennen: Wie wertlos alles Gut des Lebens, Wie ärmlich, was mir Glück benennen. Das Ringen ist's, das dich beglückt, Erfolg schon hat den Kranz zerrissen, So wie das Forschen nur entzückt Und nimmermehr das volle Wissen. Nur, was noch aussteht zu gewinnen, Nur, was im Leben wir verloren, Erscheinet groß vor unsern Sinnen: Zufrieden sind allein die Thoren. Doch wer erlernt des Lebens Preise Zu weiten als ein eitles Nichts, Der fürchtet auch kein Ziel der Reise Und keine Tage des Gerichts.
Gott schafft nicht die Welt; er rettet sie: oder genauer, er ist der Poet der Welt, sie mit zärtlicher Geduld durch seine Vision von Wahrheit, Schönheit und Güte leitend.“ Alfred North Whitehead
Die kreative Erneuerung des Universums ist die grundlegende Aussage über sein Essenz. Ohne das „Neue“ keine Ereignisse, kein Werden und Vergehen, nur Erstarrung, statt Prozess nur die stasis eines Relationsgefüges.
Nachruf von Victor Adler: Heute wird in Wien der größte dramatische Dichter unserer Tage zu Grabe getragen. […] Er fühlte die schneidenden Widersprüche in unserer Gesellschaft und mit der naiven Wahrheitsliebe des wirklichen Dichters sprach er aus, was er sah und fühlte. In jedem seiner Stücke kommt ein Mann vor, der den Widerspruch zum Ausdruck bringt, der nicht ist wie die Anderen, sondern der denkt und die Menschen liebt. […] Sie alle sind zu Grunde gegangen in und an der Gesellschaft und sie wissen das. Diese Lumpen […], durch welche die ganze biedere, ehrenwerte Bürger- und Bauerngesellschaft und ihre satte Tugend eigentlich ein verflucht schäbiges Aussehen bekommt, sie sprechen die Sprache der Wahrheit. Und das macht den Dichter unbequem. Anzengruber war eine Rebellennatur.
Dorothea Neff (Schauspielerin) 1903 - 1986
Von 1941 bis 1945 versteckte Dorothea Neff ihre jüdische Freundin Lilli Wolff, die von der Deportation bedroht war, in ihrer Wohnung in der Annagasse im ersten Wiener Gemeindebezirk und gefährdete damit nicht nur ihre Theaterkarriere, sondern auch ihr Leben. . . . Sie sorgte die ganze Zeit für Lilli Wolff, bestach die Hausmeisterin und blieb mit Wolff in der Wohnung, auch wenn Luftschutzsirenen ertönten. Mit ihrer Hilfe konnte Lili Wolff nach dem Krieg in die USA auswandern, wo sie sich in Dallas niederließ.
CURD JÜRGENS (1915 in Solln-München - 1982 in Wien) Er war fünfmal verheiratet: mit den Schauspielerinnen Lulu Basler (1938), Judith Holzmeister (1947) und Eva Bartok (1955), sodann mit dem Mannequin Simone Bicheron (1958) und schließlich ab 1978 mit Margie Schmitz. Wegen seiner Statur und kühl wirkenden Ausstrahlung erhielt der 1,93 m große Schauspieler von Brigitte Bardot den Spitznamen „normannischer Schrank“. Politisch gab Jürgens sich als Anhänger von Willy Brandt zu erkennen.
Seine Beisetzung fand am 22. Juni 1982 in der ersten und einzigen nächtlichen Zeremonie ab 21 Uhr statt: Seine Witwe sowie eine seiner älteren Schwestern mit ihren Söhnen und etwa 3.000 Fans waren am Grab versammelt. Eine Ehrenformation der österreichischen Luftwaffe flog über sein Grab.
LICHTUNG manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein llltum
LICHTUNG  manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein llltum
Helmut Qualtinger 1928 in Wien; † 29. September 1986 in Wien „Es gibt Leute, die keiner Fliege etwas zu Leide tun, weil sie nicht imstande sind, eine zu fangen.“ „Wenn keiner weiß, was geschehen soll, sagen alle, es muss etwas geschehen.“
„In Wien musst' erst sterben, bevor sie dich hochleben lassen. Aber dann lebst' lang.“ Helmut Qualtinger
ROBERT STOLZ 1880 -1975
Er wurde am 4. Juli 1975 unter Anteilnahme zehntausender Trauergäste. An seiner Seite ruht seine letzte Ehefrau „Einzi“, die am 18. Jänner 2004 in Wien verstarb.
Ob ich will oder net Nur hoff' ich recht spät Muß ich einmal fort von der Welt. Geschieden muß sein Von Liebe und Wein, Weil alles, wie's kommt auch vergeht. Ah, das wird ganz schön Ich brauch' ja nicht z'gehn, Ich flieg' doch in' Himmel hinauf, Dort setz' ich mich hin Schau runter auf Wien, Der Steffel*, der grüßt ja herauf. Dann hört' ich aus weiter Ferne ein Lied, Das klingt und singt, das lockt und zieht: Wien, Wien, nur du allein Sollst stets die Stadt meiner Träume sein !
Josef Erich „Joe“ Zawinul 1932 - 2007 Einer der einflussreichsten Jazz-Musiker des 20. Jahrhunderts.[
Waldemar Kmentt 1929 - 2015
Lotte Lehmann 1888 - 1976
Einer der bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1923 in Târnăveni, Siebenbürgen in Rumänien geboren und starb mit 83 Jahren in Wien.
Meine Musik ist . . . "Abenteuer der Form und des Ausdrucks, imaginäre Handlung, labyrinthische Verquickungen von verfremdeten Gefühlen und Trieben, von Spott, Verhöhnung, Idyll, Nostalgie, Trauer, Angst, Liebe, Humor, Exaltation, Leidenschaft, von Traum und Wachsein, Logik und Absurdität." "Ich habe eine Vision, kein Dogma, kein fertiges System. Ich möchte bei keinem Resultat stehenbleiben. Ich halte mich offen für Einflüsse, denn ich bin exzessiv neugierig ... " "Musik, die immer da ist wie eine Landschaft. Wir öffnen ein Fenster auf die Landschaft und schließen es wieder. Die Musik, die ich höre, ist ewige Sphärenmusik."
Karl Otto Clemens Wittgenstein (* 1847 in Gohlis bei Leipzig; † 1913 in Wien) Er gehörte zu den erfolgreichsten Unternehmern der späten Donaumonarchie, war ein charakteristischer Vertreter der sogenannten „Gründerzeitgeneration“ und u. a. Vater des Philosophen Ludwig Wittgenstein sowie des Pianisten Paul Wittgenstein.
TAM - Zeichnung zu Ligetis Musik
DURCHSCHEINEN - DIAPHANIE "Nicht das Erscheinen, sondern das Durchscheinen Gottes im Universum ist das große Geheimnis."
Am 26. August 1945 starb Werfel im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt. Er wurde in Beverly Hills auf dem Rosedale Cemetery begraben. Werfels sterbliche Überreste wurden 1975 nach Wien überführt und am 21. Juli 1975 auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Postum wurde Werfel im Jahr 2006 die armenische Staatsbürgerschaft. Werfels Ehrengrab (Stein gestaltet von Anna Mahler).
Anton Rückauf * 1855 in Prag; † 1903 in Alt-Erlaa bei Wien Komponist, Pianist und Musikpädagoge. Rückauf starb im Alter von 48 Jahren auf Schloss Alterlaa in Erlaa bei Wien. Das Grabdenkmal wurde von Franz Vogl, dem Schöpfer des Raimunddenkmales gestaltet.
Eduard Hallberger (Xylograph), "Allerseelentag. Die wiener Gräber.", 1865, Sammlung Wien Museum, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/581733/)