Seiten über Gott - Welt - Mensch von Theodor Frey |
HUGO LASSALLE |
|||
NICHT BEGRENZT WERDEN VOM GRÖßTEN
UND DENNOCH EINBESCHLOSSEN SEIN VOM GERINGSTEN,
DAS IST GÖTTLICH.
Warum und wozu ist Gott Gott? Die "eigentlichen Probleme des Christentums - wie auch anderer Religionen - liegen auf dem weiten Feld der Gottesfrage: dass es den Menschen unter den Bedingungen einer wissenschaftlichen zusehends entzauberten, entmythologisierten, aufgeklärten Welt immer schwieriger wird, auf althergebrachte Weise religiös zu sein, Gott zu bitten, zu bekennen, zu loben - oder in Riten und Sakramenten zu feiern. Viele Menschen haben die größte Schwierigkeit damit, dass sich das Rätsel der Welt nicht aus der Welt erklärt - und schon gar nicht aus dem Nichts. Noch größer aber ist für viele die Schwierigkeit, dass auch das Mysterium Gott, die Welt und deren Sinn in den Möglichkeiten unserer Anschauung und Logik nicht wirklich erklärt - und schon gar nicht sich selbst. Warum und wozu ist Gott Gott ?" Johannes Röser in CiG 12/2013 S. 128 anlässlich der Wahl von Papst Franziskus |
|
Der
argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio ist neuer , der 266. Papst,
der römisch-katholischen Kirche. Als Namen wählte er Franziskus.
REDE VON PAPST FRANZISKUS ÜBER EUROPA Papst
Franziskus, geboren am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer
Einwanderer in Buenos Aires war Erzbischof der argentinischen Hauptstadt.
. . . "Der gelernte Chemiker ist ein Multitalent - etwa auch
fürs Kochen, was er von seiner Mutter geerbt haben soll. Ein Liebhaber
der Oper, der griechischen Klassiker, von Shakespeare und Dostojewski.
Ein Schwimmer, der körperlich anpacken kann - auch wenn er schon seit
der Kindheit mit Lungenproblemen zu kämpfen hat. Nach
dem Diplom als Chemie-Ingenieur entschied sich Bergoglio für den
Priesterberuf und trat in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte
Philosophie und Theologie und lehrte währenddessen Literatur und
Psychologie. Nach seiner Priesterweihe im Dezember 1969 brachte er es
schnell zum Jesuiten-Provinzial Argentiniens. In diese Amtszeit fiel
auch die Zeit der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983). Im
Foltergefängnis inhaftierte Ordensbrüder warfen Bergoglio Schwäche im
Umgang mit dem Regime vor, weil er sich nicht vor sie gestellt habe. Laut Wikipedia schätzt er unter den Schriftstellern Friedrich Hölderlin, Jorge Luis Borges und Fjodor Michailowitsch Dostojewski am meisten. Er bevorzugt die Filme des italienischen Neorealismus.
Franziskus
zitierte die Redewendung von Friedrich Hölderlin (1770-1843) In St. Georgen hat Bergoglio eine Dissertation über Romano Guardini schreiben wollen. Es kam aber zu keinem Abschluss.
Franz von Assisi von Olivier Messiaen . . .
tam
- Zeichnung zu Franziskus in Ägypten |
KAPITALISMUSKRITIK
FUNDAMENTAL Die Kirche könne nicht abseits stehen, wenn es um das „Ringen um Gerechtigkeit" geht. Die Armen seien für die Kirche zuerst eine theologische Kategorie, dann erst eine soziologische oder fruchtlos werde und in einer "sSchreiben "Evangelii Gaudium"pirituellen Weltlichkiet" aufgehe." Papst Franziskus im Schreiben "Evangelii Gaudium" - Aus der Zusammenfassung von Radio Vatican (26..11.2013) |
Michel de Certeau (1925 - 1986) und Henri de Lubac (1896 - 1991) Papst Franziskus lies im vergangenen Sommer in einem Interview ( Stimmen der Zeit ) die Bemerkung fallen, er schätze zwei zeitgenössische Denker besonders: die Jesuiten Michel de Certeau und Henri der Lubac. |
Der Papst Franziskus zum Abschluss der Familiensynode am 24.10.2015 Die Kirche habe „keine Angst, die betäubten Gewissen aufzurütteln oder sich die Hände schmutzig zu machen, indem sie lebhaft und offen über die Familie diskutiert“. Auffallend sei, „dass das, was dem Bischof von einem Kontinent normal vorkommt, dem Bischof eines anderen Kontinents seltsam, fast skandalös erscheinen kann“, bemerkte Franziskus. „Die erste Pflicht der Kirche besteht nicht darin, Verurteilungen auszusprechen, sondern darin, die Barmherzigkeit Gottes zu proklamieren, zur Umkehr aufzurufen und alle Menschen zum Heil des Herrn zu führen“ „Die Erfahrung der Synode hat uns auch verstehen lassen, dass die wahren Verteidiger der Lehre nicht die sind, die den Buchstaben, sondern die, die den Geist verteidigen; nicht die Ideen, sondern den Menschen; nicht die Formeln, sondern die Unentgeltlichkeit der Liebe Gottes und seines Verzeihens. Das bedeutet nicht, die Wichtigkeit der Formeln, Gesetze und Gebote Gottes irgendwie zu verkleinern, sondern die Größe des wahren Gottes zu preisen.“ |
NACHSYNODALES APOSTOLISCHES SCHREIBEN
hier das Schreiben gesamt . . . 19. März 2016 Hier für mich bemerkenswerte Aussagen: Indem ich daran erinnere, dass die Zeit mehr wert ist als der Raum, möchte ich erneut darauf hinweisen, dass nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen. Selbstverständlich ist in der Kirche eine Einheit der Lehre und der Praxis notwendig; das ist aber kein Hindernis dafür, dass verschiedene Interpretationen einiger Aspekte der Lehre oder einiger Schlussfolgerungen, die aus ihr gezogen werden, weiterbestehen. . . .Außerdem können in jedem Land oder jeder Region besser inkulturierte Lösungen gesucht werden, welche die örtlichen Traditionen und Herausforderungen berücksichtigen. Denn » die Kulturen [sind] untereinander sehr verschieden, und jeder allgemeine Grundsatz […] muss inkulturiert werden, wenn er beachtet und angewendet werden soll« - - -Am Horizont der Liebe, die in der christlichen Erfahrung der Ehe und der Familie im Mittelpunkt steht, zeichnet sich auch noch eine andere Tugend ab, die in diesen Zeiten hektischer und oberflächlicher Beziehungen etwas ausgeklammert wird: die Zärtlichkeit. .. . . . In der Ehe sollte man die Freude der Liebe bewahren. Wenn das Streben nach Genuss zwanghaft ist, schließt es uns in eine Einseitigkeit ein und macht uns unfähig, andere Arten der Erfüllung zu entdecken. Die Freude weitet dagegen die Fähigkeit zu genießen aus und erlaubt uns, Geschmack an mannigfaltigen Dingen zu finden, auch in den Lebensphasen, in denen der Genuss verblasst. Darum sagte der heilige Thomas, dass das Wort „Freude“ gebraucht wird, um von der Ausweitung des Herzens zu sprechen. Die eheliche Freude, die sogar mitten im Schmerz erlebt werden kann, schließt ein zu akzeptieren, dass die Ehe notwendig ein Miteinander von Wonnen und Mühen, von Spannungen und Erholung, von Leiden und Befreiung, von Befriedigung und Streben, von Missbehagen und Vergnügen ist, immer auf dem Weg der Freundschaft, die die Eheleute dazu bewegt, füreinander zu sorgen: Sie » gewähren sich […] gegenseitige Hilfe und gegenseitigen Dienst «. Die Liebe der Freundschaft wird „caritas“ genannt, wenn sie den » hohen Wert « des anderen erfasst und wertschätzt. Die Schönheit – der „hohe Wert“ des anderen, der sich nicht mit seiner physischen oder psychologischen Anziehungskraft deckt – erlaubt uns, den unantastbaren Kern seiner Person zu erleben, ohne die zwingende Notwendigkeit, ihn zu besitzen. In der Konsumgesellschaft verarmt das ästhetische Empfinden, und so erlischt die Freude. Alles ist da, um gekauft, besessen und konsumiert zu werden – auch die Menschen. Die Zärtlichkeit, hingegen, ist eine Äußerung jener Liebe, die sich von dem Wunsch des egoistischen Besitzens befreit. Sie bringt uns dazu, vor einem Menschen gleichsam zu erzittern, mit unermesslicher Achtung und einer gewissen Furcht, ihm Schaden zuzufügen oder ihm seine Freiheit zu nehmen. Die Liebe zum anderen schließt dieses Gefallen daran ein, das Schöne und Unantastbare seines persönlichen Wesens zu betrachten, das jenseits meiner Bedürfnisse existiert. Das ermöglicht mir, sein Wohl zu suchen, auch wenn ich weiß, dass er mir nicht gehören kann, oder wenn er physisch unangenehm, aggressiv oder lästig geworden ist. Darum gilt: » Von der Liebe hängt es ab, ob jemand, dem ein anderer Mensch angenehm ist, diesem unentgeltlich etwas gibt. «
Die Freude dieser beschaulichen Liebe muss gepflegt werden. Da wir
erschaffen sind, um zu lieben, wissen wir, dass es keine größere Freude
gibt als die über ein geteiltes Gut: » Versag dir nicht das Glück des
Tages […] Beschenk den Bruder und gönne auch dir etwas « (Sir
14,14a.16a). Die intensivsten Freuden des Lebens kommen auf, wenn man
die anderen beglücken kann, in einer Vorausnahme des Himmels. Man
erinnere sich an die geglückte Szene in dem Film „Babettes Fest“,
wo die großherzige Köchin eine dankerfüllte Umarmung und ein Lob
empfängt: „Wie wirst du die Engel ergötzen!“ Süß und belebend ist die
Freude, anderen Vergnügen zu bereiten und zu sehen, wie sie genießen.
Diese Wonne, eine Wirkung der Nächstenliebe, ist nicht die der
Selbstzufriedenheit dessen, der nur auf sich selber schaut, sondern die
des Liebenden, der sich über das Wohl der geliebten Person freut – eine
Wonne, die sich in den anderen Menschen ergießt und in ihm fruchtbar
wird. |
KARL RAHNER
1904 - 1984
Das heilige Geheimnis in der Alltäglichkeit und Durchschnittlichkeit
Die „Alltäglichkeit" und „Durchschnittlichkeit" sind für Rahner ein unverzichtbares Thema der Frage nach der Gotteserfahrung. Es gibt nur einen einzigen Weg zur Erkenntnis Gottes, und der führt „durch die Begegnung mit der Welt, zu der wir natürlich auch selber gehören ... Weil Gott etwas ganz anderes ist als eine der in unserem Erfahrungsbereich vorkommenden oder aus ihm erschlossenen Wirklich- keiten und weil die Erkenntnis Gottes eine ganz bestimmte einmalige Eigenart hat und nicht nur ein Fall des Erkennens im Allgemeinen ist, darum ist es sehr leicht, Gott zu übersehen." Rahner nennt verschiedene nichtpersonale Metaphern, mit denen sich die Gotteserkenntnis umschreiben lässt: „Man kann von Sein sprechen, vom Grund, von letzter Ursache, vom lichtenden und entbergenden Logos, man kann das Gemeinte noch mit tausend anderen Namen anrufen... Wir wollen das Woraufhin und Wovonher unserer Transzendenz ‚das heilige Geheimnis' nennen", heißt es im „Grundkurs des Glaubens"
|
DEN
UNBEGREIFLICHEN IN ALLEM
FINDEN Karl Rahner im Vorwort zu "Ignatius - Geistliche Übungen - Übertragung und Erklärung von Adolf Haas, Herder ,1966 |
|
|
![]() |
Karl Kardinal Lehmann am 24. 4. 2009 bei den 1. Rahner Lectures in der Hochschule für Philosophie in München im Gespräch mit Erzbischof Reinhard Marx. Karl Lehmann referierte über die Bedeutung Karl Rahners für die Zukunft. EINFLÜSSEQuelle der Rahner'schen Theologie ist die Spiritualität seines Ordensvaters Ignatius von Loyola, die sich nicht nur in den Ignatius-Interpretationen und seinen Auslegungen der ignatianischen Exerzitien zeigt. Aufnahme des philosophischen Ansatzes des belgischen Jesuiten Joseph Maréchal, der - beeinflusst durch Maurice Blondel u. a. – die kantsche Fragestellung aufzunehmen und im Rahmen einer thomistisch geprägten Philosophie zu lösen suchte. Rahners Thomas-Interpretation „Geist in Welt“, in seiner Freiburger Studienzeit im Umkreis Martin Heideggers verfasst, steht hierfür. Hans Urs von Balthasar schrieb dazu 1964 „diese Synthese entsprach zudem ganz dem jesuitischen Genius einer anti-statischen, barocken Dynamik. Mit ihr hat Rahner den weiten Herzensschwung der Kirchenväter nachvollziehen können, bei deren Theologie und Spiritualität er zunächst einsetzt“.
Von der Mitte in die Weite - "Karl Rahner - aus Sicht der Generation danach" - Von Roman Siebenrock |
Einmaligkeit Jeus ? „Wir setzen die Einmaligkeit Jesu falsch an, wenn wir ihn nur als den Sohn Gottes betrachten, der Menschen gegenüber tritt, die zunächst einmal mit Gott gar nichts zu tun haben; wenn wir Jesus bloß als Boten aus einem göttlichen Jenseits sehen hinüber zu einer Welt, die mit Gott noch gar nichts zu tun hat“ Schriften zur Theologie“Band 9 (1970, Seite 212) “In Wirklichkeit sind wir aber in der ganzen Geschichte der Menschheit Kinder Gottes“. Sind es „immer schon“. Das heißt: Jesus von Nazareth macht in seinem Leben und Sprechen und Handeln nur sichtbar und offenbar, dass die Menschheit im ganzen mit Gott selbst immer schon eins und verbunden ist.
|
Eintauchen
ins Unverfügbare Gib
uns die Erkenntnis, Karl Rahner SJ |
|