Über die Zeit, das ZeitenEnde, die ZeitenWende

Wenn man über „Zeit“ nachdenkt, kommt man schnell zu der Überzeugung, dass der Begriff ein doppeltes Gesicht hat. Auf der einen Seite nutzen wir Zeit als veränderliche Größe erfolgreich in naturwissenschaftlichen Darstellungen für die Beschreibung von Prozessen und Bewegungen. Auf der anderen Seite steht dieses Maß der Bewegung im Gegensatz zu unserem Erleben von Zeitlichkeit, zur Erfahrung von Dauer, Augenblicken und Rhythmen. Bezeichnen wir mit dem Begriff „Zeit“ verschiedene Dinge, die unabhängig voneinander existieren? Die Zeit der Naturwissenschaften entspricht nicht unserem Erleben von Zeitlichkeit?

Zeit und Raum (Whitehead)

Beziehungsreiche Natur geschieht als bewegtes Beziehungsgefüge von werdenden und vergehenden Geschehnissen, die Zeit und Raum konstituieren: der physische Pol nimmt Vergangenheit wahr und auf, der geistige Pol Möglichkeiten der Zukunft; gegenwärtige Ereignisse verhalten sich unabhängig voneinander und daher extern als zu einem Raum aufgespannt. Der universale Ereigniszusammenhang prägt daher zwei fundamentale Eigenschaften aus: das Vergehen der Zeit (passage ofevents) und das Zugleichwerden des Raumes (extensiveness of events.

21. Dezember 2020