26. Dezember 2020

Beethovens Credo - Die „Missa Solemnis“ und ihr Bezug zu

Johann Michael Sailer

Ab 1799 war bis 1821 Johann Michael Sailer Professor der Theologie in Landshut, 1822 wurde er zum Bischof von Regensburg geweiht, nachdem er noch 1819 vom „Heiligen Stuhl“ in Rom abgelehnt wurde. Am 20. Mai 1832 stirbt Sailer mit 80 Jahren. „Sailer war, so würde man das heute nennen, ein Mann des aggiornamento [italiensich:: giorno - der Tag, auf den Tag bringen, in etwa also: "Anpassung an heutige Verhältnisse"] ist eine von Papst Johannes XXIII. eingeführte Bezeichnung für die notwendige Öffnung der katholischen Kirche]. Es ging ihm darum, katholisches Bewußtsein in die Hauptströmungen der Zeit einzubringen. Und die verliefen, was Monteglas nicht wußte oder ahnte, bereits kräftig in eine andere Richtung: in die Richtung von Fichte und Schelling. Sailer und noch mehr seine Freunde und Schüler wurden Förderer der neuen Erweckungsbewegung, der christlich-katholischen, die mit Romantik und Nazaarenertum eng zusammenhing. Rom war darüber gar nicht glücklich, aber die aufgeklärte, aber die aufgeklärte, dennoch tyrannische Obrigkeit ebensowenig. Sailer und die Seinen gerieten in die 'beobachtende Fahndung' von beiden. 'Mystik' warf man ihnen jetzt vor. Mystik, das hieß, daß möglicherweise einige Gläubige (oder Untertanen) den behördlichen Kategorien entzogen wurden.“ Carl Amery - Leb wohl geliebtes Volk der Bayern, S. 54 f.