Das
unergründliche
Geheimnis
ist
geöffnet
zur
Welt,
aber
erst
ahnbar
im
Menschen.
Erst
in
dem,
was
mir
geschieht
und
was
ich
tue,
was
ich
empfinde
und
denke
zeigt
sich
ein
Geschehen
des
Unheils
und
Heils,
eine
Geschichte,
die
mir
empfindend
Denkend
und
denkend
Empfindend
erfahrbar
wird.
Ich
schließe
das
Geheimnis
auf,
aus
mir
heraus,
mit
dem,
was
der
Mensch
bisher
sich
erschlossen
hat.
Kein
Wunder,
dass
das
Geheimnis
nahe
nach
unseren
menschlichen
Gegebenheiten
entfaltet
wird.
Wir
empfinden
unser
Sein
als
vorgegeben,
als
Gabe
aus
einem
offenen
Geheimnis.
Das
Geheimnis
wird
als
das
erahnt,
das
alles
bewirkt
und bedingt. Alles? Heil und Unheil?
Um unseres Heiles Willen hat ER uns den liebenden, gnädigen
Vater geoffenbart und dafür eingestanden.
OFFENBARUNG DES SOHNES
Philosophischer Glaube
Karl Jaspers -
Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung - S. 503
"Zu Gott kommt der Mensch auch ohne den Christusglauben. Wir sind 'Christen' auch ohne
an Christus als Mensch gewordenen Gott zu glauben. Christen? Der Name ist historisch zu
verstehen. Durch eine verwickelte Situation wurde der biblische Glaube in diesen Namen
gekleidet. Unter dem Namen des Christentums wurde die biblische Religion zum Grunde des
Abendlandes. . . . Der historische Name des 'christlichen Religion' ist, obgleich er so alt ist,
verengend und daher irreführend. Nach den Texten, auf die als heilige Texte diese
christliche Religion sich gründet, ist sie biblische Religion."
Fragen:
Welchen Gestaltwandel bedarf die christliche - biblische Religion um für den Menschen
heute Quell der Gotteserfahrung zu werden?
Welchen Gestaltwandel bedürfen die außerbiblischen Religionen?
Ist in den Gestaltwandlungen nicht die Chance gegeben, dass sich die Religionen in den
Wegen zur Gotteserfahrung, in der Erfahrung des 'Einen', besser verstehen und damit nicht
mehr sich gegenseitig bekämpfen?
Welche Dogmen und Vorstellungen sind neu zu interpretieren oder aufzugeben, da sie den
Gestaltwandel behindern und/oder mit den Erkenntnissen heute nicht mehr in Einklang zu
bringen sind?
Behutsamer Gestaltwandel innerhalb der .Religionen
Behutsamer Gestaltwandel durch intensiven interreligiösen Dialog.
Finden von Offenbarungsweisen des einen Geheimnisses.
Christentum:
Jesus als Mensch in seiner Nähe zu einem liebenden Gott.
Jesus selbst hat sich nicht zum Messias, nicht zum Christus erklärt.
Wie kann das 'wahre' Menschsein mit dem Glauben an die Durchdringung, die Sättigung
dieses Menschen vom göttlichen heute ausgedrückt werden?
Wie kann die dadurch erreichte Gestaltwandlung auch unsere Gottferne auflösen.
Wie können wir uns mit Jesus als Töchter/Söhne/Kinder Gottes erfahren?
Jaspers S. 501:
"Durch Jesus kommt zur Geltung, was die Kirchen verschleiern, während sie sich auf ihn
gründen: die Frage an Schicksal und Möglichkeit des Menschen. Durch die Existenz des
Menschen Jesus wurde die Frage in einer nie erreichten Tiefe gestellt aus der Bindung an
Gott. Frage zugleich und Antwort lagen in der Verwirklichung des Menschen, der zu sagen
vermochte, was er sah, glaubte, forderte, was er lebte und erlitt. Die Aufrichtigkeit des
Menschen Jesus mißt alle Realitäten an dem eigentlichen Menschsein im Reiche Gottes.
Unmittelbar vor dem Weltende sich wissend, ist Jesus selbst schon Zeichen der Wirklichkeit
dieses Reiches."
Ich glaube an Jesus Christus
der recht hatte als er
»ein einzelner der nichts machen kann«
genau wie wir
an der veränderung aller zustände arbeitete
und darüber zugrunde ging
an ihm messend erkenne ich
wie unsere Intelligenz verkrüppelt
unsere fantasie erstickt
unsere anstrengung vertan ist
weil wir nicht leben wie er lebte
jeden tag habe ich angst
daß er umsonst gestorben ist
weil er in unseren kirchen verscharrt ist
weil wir seine revolution verraten haben
in gehorsam und angst
vor den behörden
ich glaube an Jesus Christus
der aufersteht In unser leben
daß wir frei werden
von vorurteilen und anmaßung
von angst und haß
und seine revolution weiter/treiben
auf sein reich hin
Aus dem Credo von Dorothee Sölle
Warum war das Christentum so erfolg- und folgenreich?
Mit Jesus war und ist eine Verbindung aus unserer Lebenswelt, aus unserer
Selbstperspektive, auf ein Absolutes einsichtig gemacht worden.
Sein Leben zeigte auf, wie uns Leben und unser Zusammenleben
sinnvoll gelingen könnte. Damit entsprach er der Sehnsucht, dass sich
Frieden und Gerechtigkeit im Einzelnen und im Miteinander, verbinden lassen
könnten.
Was geschieht, wenn diese Verbindungen nicht mehr wirken?
Auch deshalb nicht mehr wirken, weil das aus der menschlichen
Perspektive gesuchte Bild des Absoluten im Christentum in den
bisherigen Formen nicht mehr vermittelt werden kann und einer
Weitung auch im Suchen mit den anderen Weltreligionen bedarf.
Josef Ratzinger - Einführung in das Christentum
"Wege der Christologie - Christus, 'der letzte Mensch' "
„Wenn Jesus der exemplarische Mensch ist, in dem die wahre Gestalt des
Menschen, die Idee Gottes mit ihm, vollends ans Licht tritt, dann kann
er nicht dazu bestimmt sein, nur eine absolute Ausnahme zu sein, eine
Kuriosität, in der Gott uns demonstriert, was alles möglich ist. Dann
geht seine Existenz die ganze Menschheit an. ... Wenn Jesus 'Adam'
genannt wird, sagt dies, daß er bestimmt ist, das ganze Wesen 'Adam'
[die Einheit des ganzen Wesens Mensch] in sich zu versammeln. Das aber
bedeutet: Jene Realität, die Paulus ...'Leib Christi' nennt, ist eine
innere Forderung dieser Existenz, die nicht Ausnahme bleiben darf,
sondern die ganze Menschheit, 'an sich ziehen' muß [Jo 12,32]. "
Jesus, der exemplarische Mensch ?