Der
geistige
Charakter
des
romanischen
wird
in
der
Einfachheit
und
Schwere
der
Errichtung
gefühlt:
in
der
massiven
Mauerhaftigkeit,
die
es
in
noch
archaischer
Befangenheit
mit
der
bloßen
Standfestigkeit
zu
tun
hat;
in
einer
Mauerhaftigkeit,
die
es
noch
nicht
wagt,
die
Gewände
durch
hohe
Fenster
aufzulösen,
vielmehr
das
kleine
Fenster
pflegt
und
es
in
beträchtlicher
Höhe
der
Wand
einsetzt,
um
die
Sicherheit
des
Aufbaus
nicht
.
.
.
zu
gefährden.
.
.
.
In
der
Tat
ist
auch
der
romanische
Stil
eine
archaischer
Stil;
er
ist
die
archaische
Form
des
nachrömischen
Europa.
Karl
der
Große
ist
eine
Gestalt
von
archaischer
Größe,
Schwere
und
Spannung.
Der
romanische
Stil
ist
der
Ausdruck
solcher Verfassung.
Das
Römische
ist
im
Romanischen
wieder
primitiv
geworden,
.
.
.
.
ist
in
den
Händen
naiver
gallisch-germanischer
Erben
wieder
in
den
Anfang
zurückgekehrt.
.
.
.
Die
repräsentative
Schwere
und
Einfachheit,
das
'Monumentale'
des
romanischen
Stiles
[gehört]
einer
Epoche
an,
die
kaiserliche
ist
und
hierarchisch.
.
.
.
Allerdings
verbürgt
der
christliche
Geist
dem
romanischen
Stil
eine
gemäßigte, eine menschlichere Haltung.
Wilhem Hausenstein - Kunstgeschichte - S. 98 f.
Bayern
ist
unter
den
Ottonen
bis
zur
Jahrtausendwende
ein
Randgebiet.
...
Den
Ottonen
gelang
es
um
947
das
baierische
Herzogtum
unter
ihre
Oberhoheit
zu
bringen.
Ein
halbes
Jahrhundert
später,
nach
dem
Tod
Otto
III.
(1002),
kommt
mit
Heinrich
II.
ein
baierischer
Herrscher
auf
den
Kaiserthron.
Sein
Regierungsantritt
ist
das
Stichjahr
für
das
Einsetzen
.
.
.
einer
jetzt
breit anhebenden Kunstentfaltung in Bayern.
Die
Basilika
St.
Michael
entstand
zwischen
1180
und
1220
als
Pfarrkirche
der
später
Altenstadt
genannten
Ursiedlung
von
Schongau
in
Oberbayern.
Der
spätromanische
Tuffsteinbau
ist
nahezu
vollständig
in
seiner
hochmittelalterlichen
Gestalt
erhalten
oder
wieder-
hergestellt.
PORTALE
Zwei
Portale
führen
in
das
Innere.
Das
Westportal
mit
seinen
Säulen
und
Bogenwülsten
zeigt
im
Tympanon
einen
Krieger, der gegen einen Drachen kämpft.
Das
Nordportal
besitzt
eine
feine
Blätterdekoration
an
den
Kapitellen
und
am
Türsturz.
Sechs
wuchtige
Pfeilerpaare
trennen
die
Schiffe
und
tragen
die
rippenlosen
Kreuzgewölbe,
die
von breiten Gurtbögen getrennt werden.
Die
anderen
zehn
Pfeiler
haben
einen
Vierpassgrundriss:
ihrem
quadratischen
Kern
sind jeweils vier Halbrundsäulen vorgelegt.
BAUWERK
Die
Basilika
ist
der
einzige
durchgewölbte
Sakralbau
der
Spätromanik
in
Bayern.
Die
Kirche
ist
ca.
40
m
lang,
18,65
m
breit,
das
Mittelschiff
ist
13,2
m
hoch
und
6,7
m breit.
Der
Außenbau
ist
klar
gegliedert.
Im
Osten
flankieren
die
beiden
Türme
(32
m)
die
Hauptapsis,
die
wiederum
von
den
Nebenapsiden
begleitet
wird.
Das
regelmäßige
Tuffsteinmauerwerk
trägt
keinen
Verputz.
Die
zurückhaltende
Architekturgliederung
besteht
aus
Kranzgesimsen,
Lisenen,
dem
„Deutschen
Band“
und
Rundbogenfriesen.
Der "große Gott von Altenstadt"
Romanischer Crucifixus aus der Wende vom 12. zum 13. Jh.
Das erhobene Haupt ist statt der Dornenkrone mit einem Goldreif umwunden. Eine Figur von
großer Erhabenheit und einer königlichen Trauer.
Bayerischen Nationalmuseum
KREUZGRUPPE
Das
bekannteste
und
bedeutendste
Kunstwerk
der
Basilika
ist
der
Große
Gott
von
Altenstadt.
Der
monumentale,
3,20
m
hohe
Gekreuzigte
steht,
flankiert
von
Maria
und
Johannes
(Originale
von
Maria
und
Johannes
im
Bayerischen
Nationalmuseum)
auf
dem
modernen
Lettnerbalken
über
dem
Choreingang.
Das
Kunstwerk
entstand
am
Anfang
des
13.
Jahrhunderts
und
lässt
ebenfalls
oberitalienische
Einflüsse
erkennen.
Statt
der
Dornenkrone
trägt
der
Erlöser
einen
Goldreif,
ist
also
als
Christkönig
dargestellt.
Aus
der
Bauzeit
der
Kirche
hat
sich
auch
der
originale
Taufstein
erhalten.
Auf
der
kelchförmigen
Schale
sind
der
Erzengel
Michael,
die
Madonna
mit
dem
Kind,
der
heilige
Johannes
der
Täufer
und
die Taufe Jesu als Reliefs ausgearbeitet.